Oft unterschätze Nebenkosten beim Hausbau
von Andreas Hersdorfer
(Hamburg)
Beim Hausbau und Grundstückskauf können unterschiedliche Kosten anfallen, die im Voraus in diesem Umfang eingeplant wurden. Damit die Nebenkosten nicht die Finanzierung gefährden sollten unbedingt einige grundlegend Nebenkosten miteinkalkuliert werden, die in der Praxis oftmals nicht erfasst oder nur unzureichend berücksichtigt werden.
Schon beim Grundstückskauf entstehen die ersten Nebenkosten. Die Kosten für den Notar können in der Praxis bis zu 2% des Grundstückspreis ausmachen. Wer eine Grundschuldbestellung beim Notar vornehmen lässt, der muss in der Praxis mit 600-700 Euro rechnen, wobei auch die Notarkosten für den Kaufvertrag zu berücksichtigen gilt. Je nach Grundstücksgröße bzw. dem Grundstückswert können die Notarkosten schnell 1000 Euro betragen und eine Gesamtsumme von 16000 Euro schnell überschreiten.
Noch vor dem Hausbau, bei dem Erwerb des Grundstücks, müssen ggf. Maklerprovisionen gezahlt werden, die bis zu 6% vom Kaufpreis ausmachen können, hinzu kommt die Mehrwertsteuer auf die Provision, sodass eine Provision von 7,14% typisch ist.
Kosten für die Erschließung des Grundstücks
Für den Anschluss des Hausbaus fallen Erschließungskosten an, die sowohl Wasser, Strom, Telefon als auch Internet (und ggf. Gas) betreffen. Die Kosten für einen Gasanschluss müssen mit ca. 1000 Euro einkalkuliert werden. Wer ein zusätzliches Bodengutachten vor dem Beginn des Hausbaus in Betracht zieht, muss mit 400-500 Euro rechnen. Am teuersten sind Stromanschluss sowie der Hausanschluss für Wasser und Abwasser. Der Stromanschluss sollte als Nebenkostenpunkt in der Kalkulation mit ca. 1500 Euro berücksichtigt werden, für einen Wasser- und Abwasseranschluss werden in der Praxis zwischen 2500 und 2800 Euro fällig. Nicht gerade günstig ist auch der Telefonanschluss, hier müssen ca. 500-600 Euro beanschlagt werden.
Kosten für Versicherungen und Finanzierung
Während der Zeit des Neubau bieten sich unterschiedliche Versicherungen an, die mehr oder weniger sinnvoll sind. Einige Faktoren werden bereits über die bestehende Versicherung abgesichert, dennoch macht ein zusätzlicher Schutz in Form einer Feuer- und Rohbauversicherung, einer Baufertigstellungsversicherung und Bauleistungsversicherung Sinn. Nicht zuletzt sollte der Versicherungsschutz auch eine Bauherrenhaftpflichtversicherung vorsehen, wer auf Helfer beim Bau zurückgreift sollte sich ggf. auf den Abschluss von einer Versicherung für Bauhelfer verständigen.
Wer einen Kredit aufnimmt, der muss mit Zinskosten und ggf. mit zusätzlichen Gebühren rechnen. Gerade bei einer fünfstelligen oder sogar sechsstelligen Finanzierungssumme sind die Zinskonditionen von enormer Bedeutung. Beim Vergleich von mehreren Baufinanzierern sind immer die Effektivzinskonditionen zu berücksichtigen – empfohlener Artikel:
Mit Commerzbanking zum Eigenheim Wer einen Vergleich unter Berücksichtigung des Sollzins durchführen will, der hat schlechte Karten, denn dieser berücksichtigt weder mögliche Abschlussgebühren noch die individuellen Faktoren und Anforderungen des Kreditnehmers.
Viele Nebenkosten beim Hausbau können durch eine sorgfältige Planung und Kalkulation vermieden werden. Gerade die Gebühren für die Erschließung des Baugrundstücks sollten nicht unterschätzt werden. Für Versicherung und Finanzierung fallen Gebühren an, die je nach Laufzeit des Bauvorhabens und den individuellen Begebenheiten unterschiedlich sein können, ein Vergleich lohnt sich hier besonders.