Kaminofen einbauen

von Lena Weberstein
(Berlin)

Pelletofen

Pelletofen

Alles über den Einbau von Kaminöfen. Diese Öfen gibt es nun schon seit mehreren Jahrhunderten. Von Anfang an sind die Menschen von ihnen begeistert, sorgen sie doch für eine angenehme Temperatur in den Wohnungen. Bevor man sich jedoch über die wohlige Wärme freuen, muss er erst einmal beschafft und eingebaut werden. Dafür sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. Zuerst werden Überlegungen bezüglich der Art des Kamins und den damit verbundenen Kosten angestellt.

Soll es sich dabei nur um ein Einsteigermodell handeln, halten sich die Kosten noch im Rahmen. Bei Designermodellen oder wasserführenden Modellen zur Brau- und Heizwasserbereitung fallen aber schon mehrere Tausend Euro an. Anschließend muss man sich überlegen, wie groß der Kaminofen überhaupt sein darf, damit er sich harmonisch in die Räume einfügt. Zusätzlich muss man sich aber auch um die Anforderungen an den Schornstein, die Sicherheit und Emissionshöchstgrenze kümmern.

Bauliche Voraussetzungen für den Einbau eines Kaminofens

Zuallererst muss man sich bei einem Wunsch nach einem Kaminofen darüber bewusst sein, dass dieser doch recht schwer werden kann. Besonders bei älteren Gebäuden kann dies zu großen Problemen führen. Diese sind nämlich nicht für größere Gewichte ausgelegt. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig einen Fachmann holt, der sich die Statik des Hauses anschaut. Dieser wird relativ schnell herausfinden, ob der Boden das Gewicht eines Kaminofens überhaupt tragen kann.

Eine weitere wichtige Baustelle beim Betrieb eines Kamins ist der Schornstein. Ist er für einen solchen Einsatz geeignet? Diese Frage sollte man sich ebenfalls noch vor der Beschaffung eines entsprechenden Kaminofens stellen. Auch hier gilt: Der Schornstein muss zum Kamin passen. Ist er nämlich zu klein oder zu groß im Durchmesser, so wird sich das relativ schnell auf die Performance des Kaminofens auswirken. Negative Auswirkungen auf den Zug und auch auf das Abbrennverhalten würden sich einstellen.

Aber wie groß sollte dann der Schornsteindurchmesser sein? Jeder Kaminofen verfügt über ein Rauchrohr mit einem Durchmesser von 150 oder 180 mm. Dementsprechend sollte dann der Schornstein im Minimum einen Durchmesser von 135-180 mm und im Maximum einen Durchmesser von 150-200 mm haben. Wer keinen Schornstein besitzt, muss aber noch lange nicht auf einen Kaminofen verzichten. In diesem Falle bietet sich die Montage eines Edelstahlschornsteins an.

Eine weitere Frage beschäftigt sich mit dem Holz, das man für den Betrieb benötigt. Ist geplant, damit den ganzen Winter über ohne Zuhilfenahme einer weiteren Heizquelle den Raum zu temperieren, werden dafür ungefähr 3-5 Raummeter an Holz benötigt. Aber nicht nur Holz ist für den Einsatz im Kaminofen geeignet, sondern auch Kohlebriketts aus Braun- oder Steinkohle. Daneben können in speziellen Pellet-Öfen aber auch Holzpellets, Spanpellets oder Papierpellets verfeuert werden. Für welchen Brennstoff man sich auch entscheidet, man braucht eine entsprechende Lagermöglichkeit dafür.

Die Wahl des Standortes für einen Kaminofen

Die Wahl des Standortes wird von den verschiedensten Faktoren bestimmt. So stellt der Standort des Schornsteines schon mit den wichtigsten Faktor dar. Um eine direkte Verbindung mit ihm herzustellen, sollte der Kaminofen direkt unter dem Schornstein oder an der entsprechenden Wand im Raum aufgestellt werden. Dabei muss aber ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestabstand von der Wand beachtet werden. Dieser kann je nach Ofenart äußerst unterschiedlich ausfallen, sollte jedoch mindestens 20 cm betragen.
  • Der Kaminofen sollte auf jeden Fall nicht in der Nähe von brennbaren Materialien stehen. Entsprechende Sicherheitsabstände sollten immer eingehalten werden. Diese sind ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben.
Auch für den Boden, auf dem er aufgestellt werden soll, gibt es die verschiedensten Vorschriften. Besonders wichtig sind hier insbesondere die feuerschutzrechtlichen Bestimmungen. Am besten eignen sich an der Aufstellfläche feuerfeste Belege. Dazu zählen unter anderem Fliesen. Liegt ein solcher Bodenbelag vor, dann erübrigt sich eine Kaminofen-Bodenplatte. Der Ofen kann direkt auf den Fliesen aufgestellt werden.

Ganz anders sieht die Sache bei Holz- oder PVC-Böden aus. Hier muss zuerst eine geeignete Bodenplatte aus feuerfestem Material ausgelegt werden. Auf dieser ist es dann möglich, den Kaminofen aufzustellen. Wie hat eine solche Bodenplatte aber auszusehen? Sie sollte zumindest aus Eisen oder auch aus feuerfestem Glas bestehen. Zusätzlich muss sie eine Größe aufweisen, die den Ofen um mindestens 50-80 cm nach vorn und um mindestens 30cm an beiden Seiten überragt.

Weitere gesetzliche Bestimmungen zum Betrieb

Bevor ein solcher Kaminofen in Betrieb genommen werden kann, muss ein Schornsteinfeger ihn abnehmen. Dieser hat also die letzte Entscheidungsgewalt darüber, ob ein Ofen nun in Betrieb genommen werden darf oder nicht. Deshalb sollte man schon rechtzeitig mit ihm Kontakt aufnehmen, damit er einem schon vor dem Einbau vor teuren Fehlern bewahren kann.

Diese Öfen unterliegen einem EU-weitem Zulassungsverfahren. Dieses muss einheitlich und geordnet ablaufen. Erhält der Kaminofen bei diesem Verfahren keine Zulassung, darf er auch nicht betrieben werden. Dann sind umfangreiche Änderungen vorzunehmen oder im Extremfall der Ofen abzureißen. Der Schornsteinfeger hat nun zuallererst zu überprüfen, ob eine solche Zulassung überhaupt vorliegt.

Dann muss der Schornsteinfeger überprüfen, ob die Brandschutzregeln eingehalten wurden. Dabei wird sich angeschaut, ob der Mindestabstand zur Wand eingehalten wurde und ob bei Holz- oder PVC-Belägen auch eine entsprechend große feuerfeste Bodenplatte vorliegt. Befinden sich trotzdem brennbare Gegenstände in der Nähe, muss der Schornsteinfeger sicherstellen, dass sie durch eine nichtbrennbare Isolierung vor der Überhitzung geschützt werden.

Wie bereits dargelegt wurde muss auch der Boden vor Funkenflug geschützt werden. Entsprechende Regelungen verlangen, dass ein ausreichend große nicht brennbare Bodenplatte ausgelegt wird. Damit werden die Böden vor Funkenflug und damit einhergehenden Bränden geschützt. Diese Regelungen greifen jedoch nur dann, wenn der Boden selbst nicht feuerfest ist. Wenn von vornherein schon Fliesen ausgelegt wurden, brauchen diese nicht beachtet werden.

Weiterhin muss auch das Bundes-Immissionsschutzgesetz beachtet werden. Bei der Verbrennung entstehen ja diverse schädliche Abgase. Diese bestehen zum größten Teil aus Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (co2), Stickoxid und Wasserdampf. Für diese Abgase gibt es bestimmte Grenzwerte bezüglich der Feinstaubbelastung und des Kohlenmonoxidgehaltes in der Luft, die nicht überstiegen werden dürfen. Sonst würden zu große Mengen der Abgase in die Umwelt gelangen und diese damit stark schädigen.

Seit dem 1. Januar 2015 wurden die Bestimmungen diesbezüglich verschärft. So darf der Feinstaubanteil in der Luft nur noch bei 40mg/m³ betragen. Beim Kohlenmonoxid liegt dieser Wert bei 1250 mg/m³. Dabei muss der Wirkungsgrad allerdings bei mindestens 75 % liegen.

Wer all diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich relativ schnell an der wohligen Wärme bei beruhigendem Kaminflackern erfreuen.

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