Dacheindeckung: Material, Form und Kosten

von Barrakuda
(Klaus in Vorarlberg)

Plant man einen Neubau, so muss man sich auch mit der Dacheindeckung beschäftigen. Immerhin gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Dachformen und Materialien. Diese unterscheiden sich etwa im Aussehen, im Gewischt als auch im Preis.

Was muss bei einer Dacheindeckung beachtet werden?

Noch bevor man ein Dach eindecken kann, muss vieles an Planungsarbeit geschehen. Dachdecker, Statiker und auch der Architekt, der das Haus plant, müssen zusammenarbeiten; besonders wichtig ist eine statische Berechnung, die sicherstellt, dass die Mauern später in der Lage sind, das hohe Gewicht zu tragen.

Material und Form

Es gibt eine Vielzahl von Formen für die Dacheindeckung und Neigung. Da nicht jede Dachform in jeder Region üblich ist, sollte man sich im Vorfeld bei den kommunalen Ämtern informieren, welche man überhaupt bauen darf. Sollte man über die Installation einer Photovoltaikanlage nachdenken ist auch zu beachten, dass hierbei nicht jede Dachform geeignet ist.

Auch beim Material für die Dacheindeckung sind unterschiedlichste Varianten möglich, die einerseits für die Optik, aber auch für das Gewicht bedeutend sind.

Dachziegel aus Ton

Am häufigsten kommen nach wie vor Dachziegel aus Ton zum Einsatz, die eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren haben. Sie sind heutzutage in allen möglichen Farben und Formen verfügbar und bieten so gestalterisch viele Möglichkeiten. Ein Vorteil dieser Ziegel ist zudem ihr relativ geringes Gewicht, welches ihrer porösen aber dennoch stabilen Struktur zu verdanken ist. Somit sind sie insbesondere für schlankere und damit platzsparende Dacheindeckungen geeignet. Zudem ist das Verlegen hierbei recht einfach.

Dachsteine aus Beton

Betondachsteine weisen optisch viele Gemeinsamkeiten mit Tonziegeln auf und sind in unterschiedlichsten Ausführungen zu haben. Der Unterschied liegt vor allem im Gewicht; Die aus Beton gefertigten Dachsteine sind in der Regel etwas schwerer. Dadurch liegen sie fest auf dem Dach und sind im Allgemeinen noch leichter zu verlegen als Ausführungen aus Ton. Hinzu kommt eine bessere Ökobilanz, da sie nicht gebrannt werden.
Durch Farbzusätze können Hersteller eine breitere Palette an Designvarianten anbieten.

Metalldach

Das moderne Metalldach bietet vielseitige Möglichkeiten für Dacheindeckungen. So kann es schon bei einer geringen Dachneigung von drei bis fünf Grad verlegt werden. Meist kommen Bleche aus Zink, Kupfer und Aluminium zum Einsatz.

Zinkdächer sind äußerst langlebig, nahezu wartungsfrei und zudem schlagfest. Auch das geringe Gewicht ist ein großer Vorteil. Ebenso zählen sie zu den nachhaltigeren Varianten einer Dacheindeckung, da Zink fast komplett wiederverwendbar ist.

Bei Bauherren sehr beliebt ist die Verwendung von Kupfer für Metalldächer, welches einfach zu verlegen ist. Außerdem sind auch schwierigere Dachformen aufgrund der Biegsamkeit des Materials gut umsetzbar. Die Lebensdauer ist hier ebenfalls recht lang, wobei sich der Wartungsaufwand in Grenzen hält.

Auch Metalldächer aus Aluminium sind sehr pflegeleicht und Witterungsbeständig. Zudem ist das Material ausgesprochen leicht und einfach zu verarbeiten, da es sich kalt und warm verformen lässt. Aufgrund dieser Aspekte ist Aluminium insbesondere für die Eindeckung von Flachdächern ideal geeignet.

Weitere mögliche Materialien sind:
  • Dachpappe / Bitumen
  • Faserzementplatten
  • Schiefer

Ablauf einer Dacheindeckung

Bei der Durchführung der Dacheindeckung muss zuerst die Aufsparrendämmung umgesetzt werden, sofern eine solche geplant ist. Im Anschluss werden die Dachlatten sowie die Dachziegel angebracht. Die Montage der Dachlatten erfolgt quer zu den Sparren, später werden die Dachziegel aufgelegt und möglichst mit sogenannten Sturmklammern versehen. Diese verhindern ein Abheben des Dachs bei starkem Wind.

Ist eine klassische Dachdämmung des Innenbereichs vorgesehen, erfolgt diese nach Fertigstellung des Eindeckens. Bevor die Dämmung eingelegt wird, wird eine Unterspannbahn gezogen. Als Abschluss erfolgt die Verlegung der Dampfsperre.

Da für eine Dacheindeckung ein großes Know-How vonnöten ist und die falsche Ausführung zu Folgeschäden wie späterer Schimmelbildung durch Kondenswasser führen kann, empfiehlt es sich, einen fachkundigen Dachdeckerbetrieb in der Nähe zu beauftragen.

Kosten einer Dacheindeckung

Um die Kosten für das Dach zu bestimmen, sind einige Variablen miteinzubeziehen. Zum einen fallen Materialkosten an, die sich nicht nur auf die Preise für Dachziegel und Latten beschränken. Auch Kosten für die Dachrinne oder die Sturmklammern müssen bedacht werden. Zudem darf das Gerüst natürlich nicht vergessen werden. Die Preise für die Ziegel unterscheiden sich klarerweise je nach Material (Preis pro Quadratmeter):
  • Ziegel: 25 - 50 €
  • Betondachziegel: 15 - 20 €
  • Schiefer: 85 - 100 €
  • Kunstschiefer: 45 - 55 €
  • Reet: 90 - 110 €
  • Zink: 25 - 45 €
  • Aluminium: 40 - 60 €
  • Kupfer: 85 - 100 €
  • Bitumen: 25 - 30 €
  • Faserzementplatten: 30 - 50 €
Weiters sollte man je Quadratmeter etwa zehn Euro für Kleinutensilien miteinberechnen. Das Gerüst kostet in etwa sechs bis zwölf Euro pro Quadratmeter; Kosten für Lieferung und Aufbau kommen hier noch hinzu. Die Bezahlung für den Dachdecker hängt von dessen Preis, dem Dach, der Dauer der Arbeit etc. ab und kann schwer einfach so abgeschätzt werden. Hierbei sollte man sich am besten mehrere Angebote machen lassen und diese vergleichen.

Um eine Dacheindeckung in Auftrag geben zu können, muss man sich intensiv mit der Planung auseinandersetzten. Dachform, Material als auch der Preis spielen eine wichtige Rolle.

Bildquelle: Rebmann / clipdealer.de

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