Dachziegel beim Hausbau: Tipps & Infos

von Benjamin
(Hamm)

Ob Neubau oder Sanierung – mit der Dacheindeckung setzt du bei deinem Haus optische Akzente. Je nach Material und Art gibt es dabei aber einiges zu beachten.

Welche Dachziegel gibt es?

Während früher Tonziegel nur auf Kirchen, Schlössern oder Dächern hoher Würdenträger zu sehen waren, gehören Tonziegel heute zum normalen Bild. Dabei ist ein Ziegel nicht gleich ein Ziegel. Der Fachmann unterscheidet hier zwischen Tonziegeln und Betonziegeln.
  • Tonziegel gibt es in unterschiedlichen Farben. Dabei bestimmt die Zusammensetzung des Tons die Ziegelfarbe. Naturrote Dachziegel enthalten viel Eisenoxid, das beim Brennen zur klassisch roten Färbung führt. Verhindert wird das durch Dämpfen. Gedämpfte Dachziegel sind in verschiedenen Grautönen im Handel erhältlich.

    Und bei engobierten Ziegeln werden extra Tonschlämme zugesetzt, die nach dem Brennen eine erdfarbene Färbung haben. Dagegen sind bei glasierten Ziegeln die Oberflächen mit einem durchsichtigen oder farbigen Überzug aus geschmolzenem Glas beschichtet.

  • Betondachziegel sind bezogen auf die Materialzusammensetzung keine "echten" Dachziegel. Denn ein Dachziegel darf nur dann Dachziegel genannt werden, wenn er aus Ton gebrannt wurde. Daher ist die richtige Bezeichnung für Betondachziegel "Betondachstein".

Weitere Dachziegelarten sind:

  • Schieferdachziegel aus natürlichem Schiefer. Sie eignen sich besonders gut für steile Dächer. Schieferziegel sind langlebig und wasserdicht, aber auch teurer als andere Arten von Dachziegeln.

  • Flachdachziegel aus Beton oder Bitumen für Flachdächer. Sie sind flach und haben eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit.

  • Schindeldachziegel aus Holz. Sie sind optimal für Steildächer, besonders leicht und bieten eine gute Wärmedämmung.
Generell ist bei der Wahl der Dachziegel wichtig, dass sie auf die Dachform (Dachneigung) und die Anforderungen an die Dachabdichtung abgestimmt ist.

Welcher Dachziegel passt zu welcher Dachneigung?

Vor allem die Dachneigung bestimmt die Wahl des Dachziegels. Umso geringer diese ist, desto höher ist die Gefahr vor eindringender Feuchtigkeit. So kann bei einer falschen Eindeckung der gesamte Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher gibt es die Regeldachneigung. Hierbei handelt es sich um die unterste Dachneigungsgrenze, bei der die Dachdeckung regensicher ist. Es wird unterscheiden zwischen:
  • Flachdach (0° bis 10 ° Dachneigung)
  • Flachgeneigtes Dach (10° bis 22° Dachneigung)
  • Steildach (22° bis 30° Dachneigung)
Passende Dachziegel, je nach Neigung sind:
  • Naturschiefer (ab 22°)
  • Tonziegel (ab 22°)
  • Betondachsteine (ab 22°)
  • Bitumenschindeln (15° bis 85°)
Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Dacheindeckung sind die Kosten.

Was kosten Dachziegel?

Die Kosten für Dachziegel werden von Material, Größe, Farbe, Transport, Entsorgung und Montage bestimmt.
  • Schieferdachziegel sind in der Regel sehr teuer. Die Kosten können bei 25 € bis 50 € pro Quadratmeter liegen.

  • Betondachziegel sind meist günstiger als Schieferdachziegel. Hier sind 26 € bis 36 €/m² üblich.

  • Tonziegel sind günstiger als Schieferdachziegel, aber teurer als Betondachziegel. Je nach Form kosten sie zwischen 20 € und 50 €/m².

  • Flachdachziegel beginnen bei ungefähr 29 €/m².

  • Bei Schindeldachziegel aus Holz sind 80 € bis 140 €/m² keine Seltenheit.
In Anbetracht der doch recht hohen Preise stellt sich natürlich eine weitere entscheidende Frage:

Welche Dachziegel halten am längsten?

Je robuster die Dacheindeckung, desto seltener muss diese erneuert werden. Daher sollte bei der Wahl der Dachziegel nicht nur der Preis im Vordergrund stehen. Auch die Langlebigkeit ist nicht zu vernachlässigen.
  • Schieferdachziegel können bis zu 100 Jahre oder länger halten.
  • Betondachziegel überstehen, je nach Witterung, zwischen 15 und 30 Jahre.
  • Dachziegel aus Ton halten zwischen 60 bis 80 Jahre. Glasierte Varianten sogar 20 Jahre länger.
  • Flachdachziegel aus Bitumen haben eine Haltbarkeit von 35 Jahren.
  • Ein Schindeldachziegel aus Holz kann, je nach Holzart, bis zu 35 Jahre lang auf deinem Dach bleiben.
Die Lebensdauer der Dachziegel hängt nicht nur von deren Qualität, sondern auch von der richtigen Anbringung ab. Es ist daher ratsam, sich von einem erfahrenen Dachdecker beraten zu lassen, um die beste Wahl zu treffen. In diesem Zusammenhang ist aber eine Sache besonders wichtig: Egal ob Neubau oder Sanierung, du solltest aufgrund der hohen Auftragslage frühzeitig einen Dachdecker in der Nähe kontaktieren und zeitnah beauftragen.

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