Das Haus mit einer Wärmepumpe beheizen: Lohnt es sich?

von Mario Weinandy
(Pforzheim)

Luft-Wasser-Heizsysteme sind so konzipiert, dass sie im Winter heizen, im Sommer kühlen und das ganze Jahr über Warmwasser liefern. Wie lohnenswert sind Wärmepumpen?

Heizung und Klimatisierung von Umgebungsenergie angetrieben ist keine Zukunftsmusik, sondern eine besonders umweltschonende Variante der Wärme- bzw. Kälteregulierung. Wenn Sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden, können Sie diese beiden Bedürfnisse auf einmal befriedigen. Wir sprechen hier bei Nutzung eines geeigneten Wärmepumpentyps von der Beheizung Ihres Hauses im Winter und von der Kühlung im Sommer.

Wärmepumpen sind jedoch auch für gewerbliche oder industrielle Räume geeignet und haben einen großen Vorteil: Energieeffizienz. Dabei sind sie am effizientesten, wenn sie richtig eingesetzt und in Gebäuden mit ausreichendem Energiestandard installiert werden. Unter diesen Bedingungen werden Sie eine Schlüsselrolle dabei spielen, Europa klimaneutral zu machen, indem sie das Ziel der Dekarbonisierung mit nachhaltigem Wirtschaftswachstum verbinden.

Wärmepumpen sind nachhaltiger als Gas- und Ölheizungen. Man ist nicht auf die Nutzung von nicht-erneuerbaren Rohstoffen angewiesen, was autarkes Heizen unabhängig von Krisen ermöglicht. Die Heizkosten bei einer Wärmepumpe sind daher in der Regel viel niedriger als bei herkömmlichen Systemen.

Auf diese Weise können Sie pro Jahr eine Menge Geld beim Heizen und für Warmwasser sparen. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie auch die Funktion der Klimatisierung übernehmen und daher vielseitiger als herkömmliche Heizsysteme sind. Sie können in Ein- und Mehrfamilienhäusern, von der Renovierung bis zum Neubau, von gewerblichen Gebäuden bis zu kleinen und großen Industrieanlagen eingesetzt werden.

Wärmepumpen und Dekarbonisierung

  • Kohlenstoffarme Heiztechnologie & CO?-Fußabdruck: Für jede benötigte kWh Wärme ist der Kohlenstoffausstoß einer Wärmepumpe etwa halb so groß wie der eines hocheffizienten Gaskessels (fast 100 g CO? / kWh im Vergleich zu ca. 250 g CO? bei Gas).

    Außerdem liegt der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und der Trend zur Kohlenstoffreduzierung in Deutschland derzeit bei 65 % bis 2030, und im Jahr 2045 sollte das Land Klimaneutralität erreicht haben.

  • Nutzt erneuerbare Energie: Wärmeenergie aus der Luft, aus dem Wasser oder aus dem Boden. Diese erneuerbaren Energiequellen sind in Europa im Überfluss vorhanden, sodass sie nicht importiert werden müssen.

  • Unverzichtbar für den Ausgleich des Stromnetzes: Sie fungieren zum Beispiel als thermischer Energiespeicher und helfen, Energieangebot und -nachfrage flexibler auszugleichen.

Unterschied zwischen Wärmepumpe und Warmwasserbereiter

Wärmepumpen und Warmwasserbereiter sind die beiden Lösungen für die
Warmwasserbereitung für diejenigen, die ihr Haus elektrifizieren möchten.

Für die kommenden Jahrzehnte wird eine zunehmende Elektrifizierung von Haushalten und Unternehmen vorhergesagt, die den bereits heute bestehenden Trend noch verstärkt. Daher werden sich immer mehr Menschen und Unternehmen für effizientere Geräte entscheiden, um die für unseren Planeten so wichtigen Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen.

Betrieb, Preis, Energieeffizienz, Platzbedarf, einfache Installation, Nutzung, Familiengröße, Umgebung und sogar Lärm sind wichtige Faktoren, die Sie bei der Entscheidung für den einen oder den anderen berücksichtigen sollten.

Wenn der Preis der wichtigste Faktor bei der Installation eines Warmwasserbereiters ist, dann fällt die Entscheidung auf einen intelligenten Warmwasserbereiter. Diese Geräte sind die günstigsten auf dem Markt, selbst im Vergleich zu einigen der gängigen Gas-Wassererhitzer. Wärmepumpen sind derzeit die modernsten und technologisch fortschrittlichsten Lösungen, auch wenn die Anfangsinvestition für viele Familien immer noch ein Hindernis darstellt. Wobei es verschiedene Förderprogramme gibt, die diesen Schritt erleichtern.

Intelligente Warmwasserbereiter sind sehr einfach zu bedienen. Das Wasser im Tank wird durch einen elektrischen Widerstand, der in direktem Kontakt mit dem Wasser steht, erhitzt und auf einer voreingestellten Temperatur gehalten.

Obwohl dafür viel Strom benötigt wird, ermöglichen die modernsten Versionen die Einstellung der Temperatur und können die Gewohnheiten der Hausbewohner erlernen, sodass der Betrieb an die Nutzung des Wassers angepasst wird, was zu Einsparungen von bis zu 15 % beim Stromverbrauch führt.

Ein Teil des Wassers, etwa 40 Liter, bleibt sofort verfügbar. Hybride Lösungen können hingegen zwischen den Systemen wechseln, um die Energieeffizienz zu steigern, oder beide Systeme nutzen, um die Heizleistung zu erhöhen, wenn mehr Wasser benötigt wird.

Wärmepumpen funktionieren ähnlich wie ein Kühlschrank. Die einströmende Außenluft ist immer wärmer als das System, durch das sie strömt. Sie heizt dann das Kältemittel des internen Kreislaufes auf, wobei diese Wärmeenergie weitergegeben wird und z.B. die Wassertemperatur anhebt, ohne dabei elektrische oder brennbare Widerstände zu verwenden.

Einbau und Größe

Das Volumen des Geräts wird im Wesentlichen durch die Größe des Tanks begrenzt. Und die neuesten Geräte haben das Gewicht früherer Zeiten verloren und sind einfacher zu installieren. Bestimmte Modelle erlauben sogar eine horizontale Montage anstelle der traditionellen vertikalen Aufstellung.

Hybride Wassererhitzer sind aufgrund der Tatsache, dass sie ein kleines, wärmepumpenartiges System hinzufügen, ein wenig größer. Beide können in verschiedenen Räumen installiert werden, ohne zu viel Platz zu beanspruchen, indem sie einfach an das elektrische System und die Wasserleitungen angeschlossen werden.

Wärmepumpen brauchen einen gewissen Platz, um optimal zu funktionieren. Es gibt kompakte Versionen für kleinere Häuser oder auch größere Modelle, um große Gebäude zu beheizen - das richtige Modell hängt dabei stark von den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten ab. Ein Teil der Wärmepumpe wird im Innenbereich verbaut, wobei ein anderer Teil im Außenbereich installiert werden muss. Das Heizsystem ist im Inneren vertreten und die Abluftanlage draußen. Die größeren Modelle sollten auf dem Boden montiert und nicht an einer Wand befestigt werden.

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Vorteile

  • Sie nutzen erneuerbare Energie
  • Es gibt keine kontaminierenden oder gesundheitsschädigenden Emissionen
  • Sie sind sicher, da sie keinen Brennstofftank haben
  • Die Installation einer Wärmepumpe ist relativ leicht und einfach
  • Eine Wärmepumpe benötigt den gleichen Platz wie ein an der Wand oder am Boden montierter Heizkessel
  • Minimale Wartungskosten, da keine Reinigung erforderlich ist
  • Sie zeichnen sich durch eine größere Autonomie aus, da sie für ihren Betrieb lediglich einen Stromanschluss benötigen. Ein Dieselkessel zum Beispiel benötigt eine bestimmte Frequenz von Strom.

Nachteile

  • Für eine größere Anfangsinvestition sind finanzielle Mittel erforderlich, aber mittelfristig werden diese durch die beim Einsatz der Wärmepumpe erzielten Einsparungen den investierten Betrag ausgleichen (außerdem gibt es Fördermöglichkeiten, ggf. können bis zu 40% der Investitionskosten damit abgedeckt werden)
  • Sie müssen zu Hause genügend Platz haben, um die Wärmepumpe installieren zu können
  • Die Ventilatoren des Außengeräts verursachen einen gewissen Lärm (weshalb eine Installation in der Nähe des Schlafzimmers nicht zu empfehlen ist)
Ob eine Wärmepumpte das richtige Heizsystem für einen selbst darstellt, muss immer individuell entschieden werden. Wer viel Wert auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit legt kann mit einer Wärmepumpe allerdings nichts falsch machen. Auch der langfristige Blick auf Heizkosten und Rohstoffpreise, spricht für die Investition in eine Wärmepumpe, sofern man die Voraussetzungen für sie erfüllt.

Wie auch immer Sie sich entscheiden, der Weg der Zukunft ist die Elektrifizierung und Dekarbonisierung, hin zu einem zunehmend grünen und nachhaltigen Planeten.

Bildquelle: JPC-Prod/Adobe Stock

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