Sicher bauen: Worauf es bei Absturzsicherungen in jeder Bauhöhe ankommt
von Stefan
(Klaus in Vorarlberg)
Ob privates Eigenheim oder öffentliches Bauprojekt - wer auf der Baustelle in der Höhe arbeitet, trägt hohe Verantwortung. Sicherheit hat oberste Priorität, insbesondere wenn es um den Schutz vor Absturz geht. Eine Absturzsicherung für jede Höhe gehört deshalb zur Grundausstattung eines sicheren Bauvorhabens. Doch welche Anforderungen bestehen und worauf muss geachtet werden?
Systeme zur Absturzsicherung im Überblick
Absturzsicherungen lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien einteilen: Kollektive, persönliche und temporäre Sicherungssysteme. Kollektive Systeme wie Schutzgeländer oder Seitenschutzsysteme sichern mehrere Personen gleichzeitig und sind in der Regel fest installiert. Besonders bei weitläufigen Baustellen mit wiederkehrenden Höhenarbeiten bieten sie nachhaltigen Schutz.
Persönliche Schutzausrüstungen (PSAgA) bestehen meist aus Auffanggurten, Verbindungsmitteln mit Falldämpfern und festen Anschlagpunkten. Diese Systeme kommen zum Einsatz, wenn kollektive Schutzmaßnahmen nicht möglich oder wirtschaftlich sind. Professionelle Komplettlösungen für eine
Absturzsicherung für jede Höhe bieten hier sowohl Komfort als auch Sicherheit, erfordern jedoch intensive Schulung der Nutzer.
Temporäre Systeme wie mobile Dachschutzwände oder Schnellmontagesysteme eignen sich besonders für kurzfristige oder wechselnde Einsatzorte. Der schnelle Auf- und Abbau ermöglicht flexibles Arbeiten, dennoch sind auch hier fachkundige Montage und sachgemäße Nutzung ausschlaggebend für den Schutzfaktor.
Warum Absturzsicherung unverzichtbar ist
Stürze von Höhen zählen zu den häufigsten Ursachen schwerer Unfälle auf Baustellen. Bereits ab einer Fallhöhe von einem Meter besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko. In vielen Fällen sind die Folgen gravierend - körperlich, rechtlich und wirtschaftlich. Daher fordern Arbeitsschutzgesetze und Unfallverhütungsvorschriften den Einsatz geeigneter Absturzsicherungen.
Unabhängig von der Art des Bauprojekts ist deshalb zu prüfen, ob und in welchem Umfang Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Besonders bei Dacharbeiten, Fassadensanierungen oder dem Bau mehrstöckiger Gebäude steigt das Gefahrenpotenzial erheblich. Auch temporäre Arbeitsbereiche auf Gerüsten oder Hebebühnen müssen abgesichert werden.
Rechtliche Grundlagen und Normen
In Deutschland regeln mehrere Gesetzestexte den sachgerechten Einsatz von Sicherheitslösungen bei Arbeiten in der Höhe. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) nennen detaillierte Anforderungen. Zudem gelten Normen wie DIN EN 13374 oder DIN EN 795, die Konstruktion und Einsatz von Absturzsicherungen betreffen.
Für Bauherren und ausführende Unternehmen bedeutet das: Sicherheitskonzepte müssen bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Welche Sicherungssysteme in Frage kommen, hängt vom Einsatzort, der Höhe, Arbeitsdauer und Art der Tätigkeit ab. Eine frühzeitige Beratung durch Fachpersonal ist hierbei empfehlenswert, da nicht jedes System universell einsetzbar ist.
Planung und Verantwortung auf der Baustelle
Die Verantwortung für eine sichere Baustelle liegt sowohl beim Bauherrn als auch beim beauftragten Bauunternehmen. Sicherheitsmaßnahmen sollten von Anfang an in die Bauabläufe integriert werden. Dazu gehört die Auswahl geeigneter Sicherungssysteme ebenso wie deren fachgerechte Montage, Prüfung und Dokumentation. Auch die Unterweisung der Mitarbeiter ist gesetzlich vorgeschrieben.
Wer in luftiger Höhe arbeitet, muss mit seiner Schutzausrüstung vertraut sein. Praxisnahe Trainings und regelmäßige Unterweisungen helfen, Risiken zu minimieren und die tägliche Routine sicher zu gestalten. Zudem sollte regelmäßig geprüft werden, ob alle Systeme einwandfrei funktionieren - insbesondere bei rauen Wetterbedingungen, die auf vielen Baustellen zur Herausforderung werden.
Häufige Fehler bei der Höhenarbeit vermeiden
Eine der größten Gefahrenquellen ist die Fehleinschätzung von Risiken. Arbeiten in zwei Metern Höhe werden oft unterschätzt, dabei besteht auch hier dramatisches Sturzpotential. Zu den häufigsten Fehlern zählen außerdem der Verzicht auf Schutzsysteme bei kurzen Arbeiten oder Improvisationen bei der Verwendung von Leitern oder Gerüsten.
Auch falsch installierte oder veraltete Absturzsicherungen können zu schweren Unfällen führen. Wer hier spart oder die Notwendigkeit verkennt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Eine genaue Gefährdungsbeurteilung vor jedem Einsatz ist deshalb eine sinnvolle und vorgeschriebene Maßnahme.