Ungeplante Mehrkosten beim Hausbau: Darauf sollten Bauherren achten

von Jürgen
(München)

Bauherren können beim Hausbau von unerwarteten Kosten getroffen werden

Bauherren können beim Hausbau von unerwarteten Kosten getroffen werden

Ein Hausbau ist ein kostspieliges Unterfangen. Doch auch, wenn die Kosten zuvor eingehend kalkuliert wurden, können überraschende Ausgaben auf Bauherren zukommen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den häufigsten ungeplanten Mehrkosten, die beim Hausbau auftreten können.

Erdarbeiten: Der häufigste ungeplante Kostenaufwand

Laut einer Umfrage zählen Erdarbeiten zu den am häufigsten auftretenden Mehrkosten, die Bauherren ganz unverhofft treffen. Es handelt sich dabei um einen der ersten Meilensteine, die es beim Hausbau überhaupt gibt.

Auf welche Summe sich die Erdarbeiten belaufen, hängt maßgeblich davon ab, ob Bauherren einen Keller bauen möchten und deshalb eine Baugrube nötig ist. Wenn kein Keller gebaut wird, muss lediglich der Oberboden abgetragen werden. Das ist nötig, damit im Anschluss die Bodenplatte gebaut werden kann.

Jedoch ist das nicht der einzige Faktor, der hinsichtlich der Kosten entscheidend ist. Auch die Beschaffenheit des Untergrunds ist nicht zu unterschätzen. Fels und nicht tragfähiger Untergrund stellen für den Tiefbau einen Mehraufwand dar, der mit höheren Kosten zu Buche schlägt.

Des Weiteren sind es die Entsorgung des Aushubs sowie mögliche Schadstoffe, die sich im Boden befinden und gesondert entsorgt werden müssen, die den Preis für Erdarbeiten beeinflussen. Nicht zu vergessen ist auch die geografische Lage. Wenn Mitarbeiter aus dem Tiefbau längere Anfahrtszeiten haben, zeigt sich das in Form von höheren Kosten für den Bauherren.

Baustraße anlegen: Unerwartete Kosten

Weitere unerwartete Mehrkosten kommen auf Bauherren dann zu, wenn eine Baustraße angelegt werden muss. Eine einfache Baustraße kostet im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro pro Quadratmeter, was jedoch je nach Lage und Anbieter variieren kann.

Sinn und Zweck der Baustraße ist es, dass Baumaschinen und schwere Fahrzeuge zum Baugrundstück gelangen können, ohne Rad- und Gehwege unnötig zu belasten. Diese sind nicht darauf ausgelegt, wodurch schnell ein Schaden entstehen kann. Vor Beginn des Bauvorhabens muss also eine entsprechende Grundstückszufahrt zur Baustelle errichtet werden. Diese Kosten zählen zu den Baunebenkosten, die für manche Bauherren ganz unverhofft auftreten.

Versicherungen als weiterer Kostenpunkt

Versicherungen sind ebenfalls nicht ganz ohne, wenn es um die Kosten für ein Bauvorhaben geht. Bauherren sind dazu verpflichtet, gewisse Versicherungen für Ihren Hausbau abzuschließen. Nur so ist das Projekt rundum abgesichert. Immerhin kann auf einer Baustelle schnell einmal ein Unfall passieren. Dafür haftet der Bauherr. Er ist es nämlich, der für die Sicherheit auf der Baustelle verantwortlich ist. Im Ernstfall haftet er mit seinem persönlichen Vermögen.

Damit dieser Fall nicht eintritt, sind gewisse Versicherungen unerlässlich. Zu den relevanten Versicherungen gehören eine Bauherrenhaftpflicht- sowie eine Bauleistungsversicherung. Auch eine Feuerrohbauversicherung ist nötig. Zusätzlich können sich Bauherren dazu entscheiden, Versicherungen für ihre Bauhelfer aus dem Freundeskreis abzuschließen, um auch hier auf der sicheren Seite zu sein.

Dass Versicherungen nicht ganz günstig sind, ist kein Geheimnis. Allerdings sollten Bauherren nicht am falschen Ende sparen und sich für den Hausbau gut versichern lassen. Sonst kann das in noch höheren Kosten münden.

Kosten beim bebauten Grundstück: Was fällt alles für den Abriss an?

Wer ein bebautes Grundstück besitzt und darauf ein neues Gebäude errichten möchte, muss sich zunächst um den Abriss kümmern. Allerdings sind Abrisskosten nicht zu unterschätzen. Viele entscheiden sich daher dafür, einen Hausabriss selbst durchzuführen. Das kostet zwar viel Zeit und Mühe, sodass Freunde und Helfer dringend nötig sind, doch man kommt in der Regel günstiger davon, als wenn man eine Firma engagiert.

Neben dem eigentlichen Abriss ist es auch die Entsorgung, die mit hohen Kosten zu Buche schlägt. Und wer eine Firma engagiert, muss überdies hinaus meist recht hohe Stundensätze bezahlen.

Baugrund- und Bodengutachten: Unerlässlich, aber oft nicht einkalkuliert

Was bei jedem Bauvorhaben eine große Rolle spielt, ist ein Baugrund- und Bodengutachten. Allerdings vergessen die meisten Bauherren, diese Kosten einzukalkulieren, sodass sie sehr überraschend auftreten. Dabei handelt es sich nicht um geringe Kosten.

Ein Bodengutachten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet rund 500 bis 1.000 Euro. Wer jedoch noch mehr Leistungen in Anspruch nimmt, muss tiefer ins Portemonnaie greifen. Außerdem gilt auch hier, wie bei allen anderen Kostenfaktoren rund um den Hausbau, dass es auf den individuellen Einzelfall ankommt. Somit lassen sich die Kosten hier nicht genau vorhersagen.

Fazit

Der Hausbau ist ohnehin ein kostspieliges Unterfangen. Wer sich dafür entschieden hat, sich ein Eigenheim zu errichten, sollte daher ganz genau aufpassen, welche Kosten anfallen. Nur wer alle Aspekte genau durchdenkt, wird nicht von unerwarteten Kosten überrascht.

Bildquelle: anncapictures via pixabay.com

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