Ausbaustufen beim Hausbau - Überblick und Definition

von Marvin
(Berlin)

Hausbau

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Beim Hausbau gibt es nicht nur die Option, alles selbst zu machen oder den Hausbau komplett in die Hände einer Baufirma zu legen. Je nach eigenen Wünschen und Möglichkeiten kann zwischen unterschiedlichen Ausbaustufen gewählt werden.

Was bedeutet "Ausbaustufe"?

Sowohl bei Fertighäusern als auch bei Massivhäusern kann zwischen verschiedenen Ausbaustufen gewählt werden. Sie können also entscheiden, wie viel Zeit und Energie Sie selbst in den Bau Ihres Eigenheims stecken möchten.

Eine einheitliche Regelung, welche Leistungen die jeweilige Ausbaustufe enthält, gibt es allerdings nicht. Vielmehr handelt es sich um individuell zu vereinbarende Leistungen, die unbedingt im Bauvertrag festgehalten werden müssen.

Mit Eigenleistungen Geld beim Hausbau sparen

Als gelernter Handwerker, aber auch dann, wenn man sich entsprechende Kenntnisse in Eigenregie beigebracht hat, kann man durch die Erbringung von Eigenleistungen beim Hausbau Geld sparen. Viele sehen auch einen Vorteil darin, ihr Haus individueller gestalten zu können.

Doch Vorsicht - Eigenleistungen können auch Nachteile mit sich bringen. Nicht selten dauert der Hausbau länger, ganz abgesehen davon, dass es schwer wird, einen festen Fertigstellungs- bzw. Einzugstermin festzulegen. Außerdem muss man die notwendige Zeit haben um sich am Hausbau beteiligen zu können. Und nicht zuletzt müssen die Kosten für den Innenausbau selbst kalkuliert werden.

So wenig Arbeit wie möglich: Das bezugsfertige oder schlüsselfertige Haus

Für möglichst wenig Aufwand gibt es das bezugsfertige Haus. In dieses kann man direkt einziehen - wobei nicht unbedingt sämtliche Arbeiten erledigt sein müssen. Vielmehr definiert der Begriff "bezugsfertig", dass das Objekt ab sofort bewohnbar ist: Sowohl der Rohbau als auch der Innenausbau sind abgeschlossen. In der Regel sind auch Heizung, Sanitäranlagen und die gesamte Elektrik installiert. Was gestalterische Arbeiten, Bodenbeläge und Kücheneinbau betrifft, so gehören diese Leistungen nicht automatisch zum Fertigungspaket des bezugsfertigen Hauses dazu.

Schlüsselfertige Häuser für den schnellen Einzug ins Eigenheim sind für all diejenigen empfehlenswert, die kleinere handwerkliche Arbeiten selbst übernehmen können. Der Rohbau des Hauses ist komplett abgeschlossen, der Innenausbau teilweise. Arbeiten wie die Installation von Heizung, Sanitäranlagen und Strom müssen noch erledigt werden. Und auch das Streichen der Wände, die Verlegung des Fußbodens und der Kücheneinbau sind als Eigenleistung zu erbringen.

Ausbauhaus: Mittlere Ausbaustufe ohne Innenausbau

Ein höheres Einsparpotenzial als schlüsselfertige Häuser bieten Ausbauhäuser. Bei diesen wird lediglich der wetterfeste Rohbau geliefert - einschließlich Dach, Fenstern, Außentüren und Wärmedämmung. Sobald der Rohbau übergeben wurde, kümmern Sie sich also um sämtliche Arbeiten des Innenausbaus wie das Verputzen der Wände, Fußbodenbeläge als auch die Installation von Strom, Heizung und Sanitäranlagen.

Für das Ausbauhaus sollten Sie nicht nur genügend Zeit sondern auch ein hohes handwerkliches Geschick mitbringen. Dann lässt sich mit dieser Ausbaustufe viel Geld sparen. Allerdings sollte bedacht werden, dass durch Verzögerungen der Arbeiten häufig Extrakosten entstehen können, etwa indem weiterhin Miete für die alte Wohnung bezahlt werden muss.

Rohbauhaus: Hohes Einsparpotenzial nutzen

Beim Rohbau bekommen Sie einen Rohbau übergeben und müssen alle restlichen Arbeiten in Eigenregie übernehmen. Lediglich Außen- und Innenwände, Decken, die Konstruktion des Dachstuhls und die Treppen werden vom Bauanbieter erledigt. Weil neben dem Einbau von Fenster und Innentüren sowie der Fassadenverkleidung auch diverse Installationsarbeiten und der komplette Innenausbau übernommen werden müssen, ist der Zeitaufwand sehr hoch. Dafür können Sie aber ein hohes Einsparpotenzial nutzen.

Bausatzhaus: Alles in Eigenregie

Steht beim Hausbau die Selbstverwirklichung im Vordergrund, ist ein Bausatzhaus die richtige Entscheidung. Bauherren sollten sich der damit verbundenen großen Verantwortung gewachsen fühlen. Denn im Prinzip baut man das Haus alleine. Man bekommt lediglich die Arbeitsmaterialien gestellt, Planung sowie Anlieferung an die Baustelle werden ebenfalls von der Baufirma übernommen. Für mehr Sicherheit empfiehlt es sich, eine Baubegleitung auf Abruf zu haben. Der Experte kann vom Bausatzhaus-Unternehmen vermittelt werden und hilft immer dann, wenn der Bauherr nicht weiter weiß.

Auch wenn das große Einsparpotenzial bei den Baukosten verlockend scheint, gilt eine realistische Einschätzung zeitlicher Ressourcen und eigener Fähigkeiten als wichtige Voraussetzung für diese Ausbauvariante.

Bildquelle: 2211438@pixabay.com

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