Ausbaustufen beim Hausbau

von Marvin
(Karlsruhe)

Ein Fertighaus gibt es in verschiedenen Ausbaustufen: Vom Rohbau bis hin zur bezugsfertigen Immobilie. Der Fertigstellungsgrad bzw. die Ausbaustufe wird noch vor der Planungsphase festgelegt und dient vor allem dazu, die Kosten zu senken: Sie können als Bauherr so einen größeren Anteil an Eigenleistung beisteuern und die Entscheidungen hinsichtlich des Innenausbaus so außerdem nach hinten verlagern - gut, wenn Sie beispielsweise bei der Bauplanung noch nicht genau wissen, wie es um Putz, Tapete, Bodenbelag oder auch die eine oder andere Trockenbauwand steht.

Maximale Ausbaustufe: Schlüsselfertiges Eigenheim

Je nach den Fähigkeiten des Bauherrn kann eine andere Ausbaustufe gewählt werden, unabhängig davon, ob Sie ein Ein- oder Mehrfamilienhaus bauen. Die meisten Bauherren bevorzugen die Stufe "schlüsselfertig": Ein schlüsselfertiges Haus gilt bis auf den Außenbereich als fertiggestellt - der Ausbau des Gartens oder ähnliches wird nur von sehr wenigen Bauherren beim Bau inkludiert. Alle Installationen und der komplette Innenausbau sind bei einem schlüsselfertigen Haus dabei. Nach der Schlüsselübergabe kann der Bauherr direkt in das Haus einziehen und anfangen, darin zu leben. Diese Phase ist für Hausbesitzer oder Bauherren gedacht, die nicht die Zeit oder die Möglichkeit haben, die Arbeiten selbstständig zu beenden oder Dritte damit extra zu beauftragen.

Beinahe fertig: Es fehlen noch Fußböden und Wände

Wer in der Lage ist, Bodenbeläge wie Laminat oder Fliesen zu verlegen - und die Zeit dazu hat - kann die eigenen Wände selbst tapezieren, indem man die Stufen "Kurz vor der Fertigstellung" oder "Fast fertig" wählt. In einem solchen Haus ist nur noch der Innenausbau zu machen: Es müssen nur noch die Wände verputzt, tapeziert und Böden verlegt werden. Der Bauunternehmer kann hierbei schwierige Arbeiten noch im Bau inkludieren, beispielsweise die Fliesen für die Badezimmerwand. Die Installation von Sanitäranlagen ist in dieser Ausbaustufe ebenfalls mit dabei.

Fertige Technik: Badewanne, Waschbecken und andere Annehmlichkeiten. Türen

Es gibt natürlich auch eine weitere Ausbaustufe darunter, in der dann die sanitären Anlagen weggelassen werden: Wer sich dem Boden und den Wänden anvertraut hat, muss dann noch die Innentüren, Sanitärobjekte und andere Haustechnik anschließen. Diese Phase ist etwas für erfahrene Heimwerker und Handwerker gedacht.

Rohbau ohne Technik: Die Technik fehlt noch

Wenn Sie ein guter Handwerker mit viel Erfahrung sind, können Sie auch die niedrigste Ausbaustufe wählen. In dieser Stufe steht nur der Rohbau: Das Dach und die Außenwände sind fertig, so dass im Inneren gefahrlos gearbeitet werden kann. Es müssen die Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen vorgenommen werden. Die Innenwände sind oft nur in Rohbauweise oder in Skelettbauweise vorhanden. Fußböden fehlen, ebenso der Estrich. Das gilt auch für alle anderen Positionen (Türen, Sanitärinstallationen, ...). Diese Ausbaustufe verursacht offensichtlich auch den größten Zeit- und Arbeitsaufwand - bietet aber auch das größte Sparpotential.

Aufwandsabschätzung: Lohnt sich eine niedrigere Ausbaustufe?

Beim Bau des ersten Hauses nehmen sich die Leute oft zu viel vor: Es wird leicht übersehen, was noch zu tun ist. Bevor man sich für die eigene Fertigstellung eines Hauses in einer Ausbaustufe entscheidet, ist es ratsam, einen Experten zu Rate zu ziehen oder den Aufwand detailliert von Handwerkern schätzen zu lassen - so bekommt man zugleich einen Schätzwert des Einsparpotentials.

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