Bessere Ergonomie: Küche nach 5 Zonen planen

von Anja
(Essen)

Eine ergonomische Küchenplanung bedeutet: kurze Arbeitswege und effiziente Abläufe. So wird die Küchenarbeit komfortabler und geht schneller von der Hand. Dabei ist der Raum in insgesamt fünf Zonen eingeteilt, die ihre eigenen Funktionsbereiche abdecken. Schränke, Elektrogeräte und Zubehör können dann optimal angeordnet werden. Wie das genau funktioniert, erklärt der folgende Ratgeber.

Das ergonomische Arbeitsdreieck in der Küche

Die richtige Planung gelingt am besten nach dem Arbeitsdreieck. Es unterstützt die Ergonomie und den Komfort in der Küche. Dabei konzentriert sich das Prinzip auf drei Kernbereiche, die in einem Dreieck angeordnet sein müssen. Alle einzelnen Bereiche sollten ohne Hindernisse erreicht werden können. Kurze Wege gestalten den Küchenalltag noch effizienter. Dabei besteht das Küchendreieck aus:
  • Kochen
  • Spülen
  • Bevorraten
Die einzelnen Bereiche dürfen nicht mehr als 1,50 cm auseinanderliegen. Der Abstand zwischen der Spüle und dem Herd sollte zudem weniger als 90 cm betragen. Daraus ergibt sich eine Gesamtstrecke zwischen den einzelnen Stationen von weniger als 7 m. Dabei wird der Kühlschrank meist weniger angesteuert, als beispielsweise der Herd.

Es kommen aber noch weitere zwei Arbeitsbereiche hinzu, die in der Küche ergonomisch einzuplanen sind. Bestenfalls wird die Arbeitsfläche zwischen dem Herd und der Spüle zum Vorbereiten genutzt und ist frei verfügbar. Außerdem gibt es einen Bereich der Aufbewahrung, von Tellern, Tassen und Kochgeschirr. Nur im richtige Zusammenspiel lässt sich das Kochen effizienter gestalten.

Bereich 1: Kochen und Backen

Das Herzstück einer jeden Küche sind Kochfeld und Backofen. Beide Geräte können einzeln oder kombiniert angeordnet werden. Ob auf der Kücheninsel platziert und sparsam in die Küchenzeile integriert: es sollte ausreichend Platz vorhanden sein. Bestenfalls ist der Kochbereich direkt neben der Zone zum Vorbreiten angeordnet und zeigt freie Arbeitsfläche zu beiden Seiten. Lange Arbeitswege lassen sich vermeiden, indem direkt neben dem Kochfeld zubereitet wird.

Kochgeschirr, Gewürze und oft benötigte Lebensmittel sollten in der Nähe einsortiert werden. Breite Unterschränke oder ein Hochschrank mit Auszug neben dem Kochfeld bieten genügend Stauraum. Darüber hinaus sind ausreichend Licht und der passende Dunstabzug zu wählen.

Hier stellt sich die wichtige Frage: ob die Dunstabzugshaube besser mit Umluft oder Abluft betrieben werden sollte. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und sind manchmal an bauliche Begebenheiten geknüpft.

Bereich 2: Spülen

In den Bereich gehören natürlich das Spülbecken und die Spülmaschine. Schmutziges Geschirr muss möglichst effektiv gereinigt werden. Meist befindet sich der Geschirrspüler neben dem Spülbecken, was jedoch auch von der Sanitär-Installation abhängt.

Teil dieser Arbeitszone sind aber auch Mülleimer und Reinigungsmittel. So lassen sich Essensreste direkt im Mülleimer entsorgen und Oberflächen grob reinigen, bevor das Geschirr in die Spülmaschine wandert. Unterhalb der Einbauspüle passt eine Schublade mit allen Utensilien zur Reinigung.

Bereich 3: Bevorraten

Beim Bevorraten geht es um die richtige Aufbewahrung von Lebensmitteln. Die Kühlbereiche und Schränken sollten möglichst nah beieinanderstehen, um Einkäufe schneller aufräumen zu können. In manchen Küchen gibt es sogar eine Speisekammer oder einen zusätzlichen Gefrierschrank.

Wie viel Stauraum zur Lagerung von Lebensmittel benötigt wird und wie groß der Kühlschrank sein muss, hängt immer von der Größe des Haushalts und der Anzahl der Personen ab. Praktische Vorratsschränke sind mit einem Auszug ausgestattet und bieten hilfreiche Ordnungssysteme. Es eignet sich aber auch ein hoher Vorratsschrank neben einem hohen Kühlschrank.

Bereich 4: Aufbewahren

In der Küchenzone "Aufbewahren" geht es um Geschirr, Besteck, Gläser und mehr. Alle wichtigen Utensilien der Küche müssen sinnvoll verstaut werden können. Ausreichend große Vollauszüge und Schubladen unterstützen die Ergonomie. So ist das Bücken in den unteren Schrankbereichen kaum noch notwendig. Außerdem sollten sich diese Schränke in der Nähe der Spülmaschine finden. Das saubere Geschirr lässt sich direkt einräumen und verstauen.

Bereich 5: Vorbereiten

Das Vorbereiten ist sinnvoll zwischen dem Spülbecken und dem Kochbereich platziert. Dadurch sind kurze Arbeitswege garantiert. In diese Zone gehört alles, was zum Zubereiten von Speisen benötigt wird. Die Arbeitsfläche darf in diesem Bereich nicht mit anderen Geräten abgedeckt werden. Sie sollte möglichst frei bleiben und lässt sich dadurch einfacher sauber halten. Moderne Küchenplanungen zeigen sogar einen Sitzplatz, um rückenschonend arbeiten zu können.

Auf die Küchenform achten

Die einzelnen Bereiche müssen natürlich auch mit der Vorgabe im Raum und der Küchenplanung harmonieren. Die einfachste Form ist die Küchenzeile. Bestenfalls befindet sich der Kochbereich neben dem Vorbereiten und das Spülen neben der Aufbewahrung und dem Bevorraten. Bei zwei gegenüberliegenden Zeilen ist die Aufteilung ähnlich, wobei sich das Kochen mit der Vorbereitung eine Seite teilen sollte.

Besitzt die Küche eine eigene Insel, wird diese oft mit dem Kochfeld, etwas Platz zur Vorbereitung oder dem Spülbecken ausgestattet. Die Wünsche können sehr unterschiedlich sein. Bei einer L-Küche oder einer U-Küche hilft der Tipp, die Küchenschränke entsprechend der Arbeitsschritte anzuordnen. Bei Rechtshändern greift der Uhrzeigersinn, bei Linkshändern ist in entgegengesetzter Richtung zu planen.

Bildquelle: pixabay.com - Skitterphoto

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