Luftentfeuchter Baustelle

von Christian
(Ostfriesland)

Andiskutiert: Kann man zur Neubautrocknung anstelle eines Bautrockners auch einen einfachen Luftentfeuchter für Wohnräume einsetzen? Wenn es um das Thema Neubautrocknung geht, taucht immer mal wieder eine Frage auf: Kann man für die Trocknungsarbeiten auch einen einfachen Luftentfeuchter, also einen für Wohnräume verwenden. Nachvollziehbar ist diese Frage durchaus, denn professionelle Bautrocknungsgeräte verursachen hohe Anschaffungskosten.


Entfeuchtungsgeräte für Wohnräume sind da schlichtweg günstiger und würden den ohnehin strapazierten Geldbeutel eines Bauherrn weniger belasten. Aber sind diese ebenso geeignet für die Neubaustelle? Wir hatten einen Luftentfeuchter von Comfee im Test, konnten seine Fähigkeiten auf der Baustelle aber nicht auf die Probe stellen. Dennoch wollen wir die Frage nach Sinn oder Unsinn des Einsatzes einfacher Luftentfeuchter auf der Neubaustelle heute einmal stellen und andiskutieren, sodass sich angehende "Häusletrockner" ein besseres Bild von dieser Fragestellung machen können.

Bautrockner = Luftentfeuchter?

Zunächst mal wollen wir ein Verständnisproblem hinsichtlich der Begrifflichkeiten angehen: Ein Bautrockner ist zwar ein Luftentfeuchter aber dennoch sind beide keinesfalls gleich. Vielmehr ist Luftentfeuchter ein Oberbegriff und Bautrockner eine besondere Unterart des Luftentfeuchters. Eben ein Luftentfeuchter, der speziell für die Bautrocknung entwickelt wurde. Das Pendant für Wohnräume könnte man vielleicht als Wohnraumentfeuchter bezeichnen. Diese sind speziell für alltägliche Entfeuchtungsarbeiten in bereits bewohnten Räumen ausgelegt.

Art der Entfeuchtung

Die vorstehende Einordnung unterstreicht, dass Wohnraumentfeuchter und Bautrockner auf unterschiedliche Einsatzorte ausgelegt sind. Vergleichen wir also hier Äpfel mit Birnen? Wohl eher nicht, denn Luftentfeuchter lassen sich auch noch nach der Art des zugrundeliegenden Entfeuchtungsprinzips unterscheiden. Vorherrschend ist hier der sogenannte Kondensationstrockner, der – wie der Name schon sagt – nach dem Kondensationsprinzip arbeitet. Das heißt, der Trockner sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit aus der Luft im Gerät kondensiert und daraufhin von einer Auffangvorrichtung aufgenommen wird. Die meisten Luftentfeuchter funktionieren nach diesem Prinzip, sowohl Wohnraumentfeuchter als auch Bautrockner.

Problem: Trocknungsleistung

Für verschiedene Einsatzorte gebaut arbeiten beide Varianten im Normalfall nach demselben Entfeuchtungsprinzip. Daraus lässt sich schließen, dass ein Wohnraumentfeuchter zwar nicht für die Baustelle konzipiert wurde, er vom Prinzip aber auch hier funktionieren sollte.

Das klingt zwar erstmal gut, ist aber nur die eine Seite der Medaille. Denn auch wenn er funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass ein Wohnraumentfeuchter der Aufgabe auch gewachsen ist. Das Kernproblem ist und bleibt die Trocknungsleistung, die bei einem auf Leistung ausgelegten Bautrockner in der Regel einfach höher ist. Sollte man also lieber die Finger vom leistungsschwächeren Raumentfeuchter lassen?

Einsatzprofil entscheidend

Nein, wir glauben nicht, dass man das so sagen kann. Vielmehr ist das individuelle Einsatzprofil entscheidend und es gilt eben anhand dessen zu überprüfen, ob die Leistung eines Bautrockners überhaupt benötigt wird. Schließlich ist es gut möglich, dass ein so großes Leistungsdelta, wie man es hier vermuten könnte, in der Praxis gar nicht so oft vorkommt. Nicht selten werden bereits Raumentfeuchter mit Leistungen um die 25 Liter/Tag angeboten, was sich durchaus sehen lassen kann. Auch haben wir viele Kundenbewertungen gelesen und festgestellt, dass viele Käufer mit den Geräten offenbar sehr gut klar kamen auf der Baustelle.

Abschluss / Unsere Empfehlung

Gut möglich, dass es noch weitere Aspekte gibt, die man bei dieser Diskussion beachten muss. Wir wollen keinesfalls behaupten, ausnahmslos alles berücksichtigt zu haben. Es gibt aus unserer Sicht aber genügend Anhaltspunkte, um das mal genauer zu hinterfragen. Unsere Empfehlung lautet daher: Setzen Sie sich mit Ihrem Bauunternehmer oder einer fachkundigen Person zusammen und besprechen das mal. Und zwar ganz individuell auf Ihr Einsatzprofil bezogen. Wer weiß, ob Sie nicht doch noch ein paar Euro sparen können.

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