Nachhaltige Küchenöfen

von Elena
(Aachen)

Quelle: Ofenseite.com

Quelle: Ofenseite.com

Wer ein Haus baut, macht sich natürlich auch Gedanken über die Gestaltung der Heizung. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Besonders beliebt sind in diesem Bereich wieder Holzöfen, da sie nicht nur als Wärmequelle dienen, sondern auch den Innenraum optisch und atmosphärisch aufwerten. Im Zuge dessen erlebt auch der holzbetriebene Küchenofen gerade ein Comeback.

Die Küchenhexe

Erneuerbare Energien rücken mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit und ziehen immer häufiger in deutsche Haushalte ein. Vor allem Holzöfen erfreuen sich großer Beliebtheit. Ganz vorne mit dabei ist die Küchenhexe: ein bewährtes Modell in neuer Form. Moderne Küchenöfen können, wenn sie richtig dimensioniert sind, nicht nur den Aufstellraum beheizen, sondern auch als vollwertige Kochstelle genutzt werden.

Das Feuer im Brennraum wird nicht nur für die Erwärmung des Raumes genutzt, sondern sorgt gleichzeitig für heiße Herdplatten und je nach Modell für Hitze im Backofen und warmes Wasser in einem gesonderten Behälter. Ein echter Allrounder, der für gemütliches Flair im Kochbereich sorgt und nachhaltig mit Scheitholz betrieben wird. Sie haben keine Möglichkeit günstig Brennholz zu beschaffen oder Ihnen fehlt der Platz zum Lagern? Alternativ kann man auch auf ein mit Pellets betriebenes Gerät zurückgreifen.

Funktionen

Bei einem Küchenofen werden die heißen Rauchgase des Feuers nicht direkt ins Ofenrohr und durch den Schornstein nach draußen geleitet, sondern vorher noch dazu genutzt, die über dem Brennraum liegenden Kochstellen zu erhitzen. Die Herdplatte wird bei den meisten Modellen komplett warm, ist aber in Zonen unterteilt, die heißer oder kühler sind. Wie bei jedem anderen Herd, sind die heißen Zonen gekennzeichnet. Meist liegt die heißeste Zone direkt über der Brennkammer.

Verfügt der Küchenherd über eine Backröhre wird auch diese bei Bedarf durch die heißen Abgase erwärmt. Wenn Sie das Backfach benötigen, stellen Sie einen Hebel um - durch ein ausgeklügeltes System wird die Heißluft um den Backofen geführt und erhitzt so dessen Innenraum. Die Temperatur im Inneren lässt sich über die Menge des Brennstoffes und die Luftzufuhr regeln.

Zwar ist die Idee des Küchenofens nicht neu, aber durch die stetige Entwicklung der Feuerungstechnologie, sind die neuen Küchenöfen in allen Bereichen an moderne Standards angepasst. Dazu gehören vor allem ein hoher Wirkungsgrad und eine sauberere Verbrennung, um die Anforderungen der BImSchV zu erfüllen.

Ausstattung

Was alle Küchenöfen gemeinsam haben ist die Kochstelle. Dabei muss die Kochplatte nicht unbedingt aus den typischen Gusseisenringen bestehen. Viele Hersteller bieten inzwischen auch eine Abdeckung aus Glaskeramik an. Besonders praktisch bei der der Glaskeramikvariante: Die Fläche wird großflächig erhitzt und ist somit besonders für sehr große Töpfe, Bräter oder anders Kochgeschirr geeignet. Im Gegensatz zu Stahl oder Gusseisen kühlt die Glaskeramik allerdings schneller aus.

Je nachdem, ob mit oder ohne Backfach ausgestattet, ist der Küchenofen größer oder kleiner dimensioniert. Wird kein Backfach benötigt, ist der Ofen oft nicht größer als handelsübliche, elektrische Küchenherde. Wird jedoch ein eine Backröhre gewünscht, bekommt der Ofen die Größe einer typischen Küchenhexe. Um die Temperatur in der Backröhre zu überwachen, verfügen die neuen Modelle verfügen häufig über ein Thermometer in der Scheibe des Backfachs.

Die Mehrheit der Küchenöfen verfügt zudem über ein Holzfach - eine Schublade in Bodennähe, in der ausreichend Brennholz gelagert werden kann. Von der alten Küchenhexe übernommen, gibt es bei einigen Modellen auch ein Wasserschiffchen, indem Wasser erhitzt werden kann.

Doch auch die inneren Werte zählen. Ein weiteres wichtiges Ausstattungsmerkmal eines Küchenofens ist daher der Brennraum. Ausgelegt mit einer keramischen Brennraumauskleidung sorgt er für die effiziente Nutzung der Wärmeenergie des Holzes.

Designs

Nicht nur die Feuertechnik der Küchenöfen hat eine Rundumerneuerung erfahren, auch das Äußere lässt keine Gestaltungswünsche offen. Holzherde gibt es zum Beispiel verkleidet mit Kacheln, die meistens auch in mehreren Farben zur Verfügung stehen. Diese Variationen passen nicht nur in die Küche, sondern bereichern auch offene Wohn-Kochbereiche. Je nach Kachelgestaltung kann das Design von zeitlos ohne Verzierung bis zu verspieltem Landhausstil mit floralem Dekor reichen.

Sehr rustikal wirken Küchenöfen aus Gusseisen und solche, die mit Naturstein verkleidet sind. Andere Modelle sind dank ihrer Stahlverkleidung in Silber, Schwarz oder Weiß in einer modernen Küchenzeile kaum als Holzherd auszumachen. Die verschiedenen Designs sind so zahlreich, dass garantiert für jeden Einrichtungsstil ein passendes Modell gefunden werden kann.

Wasserführende Variante

Wer noch nachhaltiger heizen möchte, sollte über die Anschaffung eines wasserführenden Küchenofens nachdenken. Mit einem solchen Modell heizen Sie noch vielseitiger. Die Küchenhexe sorgt nicht nur für einen wohltemperierten Raum, warme Kochflächen und eventuell einen heißen Backofen, sondern kann gleichzeitig Ihre Heizung unterstützen. Dies funktioniert, weil der Brennraum eines wasserführenden Ofens über eine Ummantelung verfügt, durch die Wasser fließt. Vom Feuer erhitzt, wird das Wasser in den Speicher des Heizungssystems geleitet und steht dort je nach Anlage und Speicherart zum Heizen oder für die Erwärmung von Trinkwasser zur Verfügung. So lässt sich der Verbrauch der Heizung, abhängig von der wasserseitigen Leistung des Küchenofens, merklich senken.

Anforderungen

Bevor Sie sich aber einen Küchenofen kaufen, sollten einige Fragen geklärt werden. Dazu zählt in erster Linie die Frage nach der Sicherheit. Gibt es einen Schornstein, an den der Ofen problemlos angeschlossen werden kann, oder lässt sich ein Schornstein nachrüsten? Klären Sie das mit Ihrem Bezirksschornsteinfeger. Wenn er weiß für welches Modell Sie sich entschieden haben, wird er die geplante Abgasleitung besser einschätzen können.

Wichtig bei der Auswahl ist auch die Leistung des Ofens. Achten Sie darauf, dass die Nennwärmeleistung (angegeben in kW) zur Größe des Aufstellraumes passt. Denn ist der Küchenofen falsch dimensioniert, schafft er es entweder nicht den Aufstellraum zu beheizen oder er ist zu leistungsstark und der Raum wird überheizt. Gefahr hierbei ist, dass Sie den Ofen nur noch auf Sparflamme betreiben, was für Ofen, Rauchrohr und Schornstein schädlich ist.

Grob kann man sagen, dass ein Raum mit ca. 2,5 m Deckenhöhe und einem normalen Dämmungsgrad pro 10 qm ein kW Nennwärmeleistung benötigt. Ist Ihre Küche also 50 m² groß sollte ein Küchenofen mit 5 kW ausreichend sein. Ist das Haus nach neuen Standards gedämmt, ist eine geringer Leistung notwendig.

Fazit

Egal ob mit klaren und schlichten Linien eingerichtet oder eher verspielt: ein Küchenofen passt zu jedem, der eine größere Küche hat und einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen möchte. Die Auswahl ist vielfältig und dank neuer Standards können Sie gleichzeitig kochen, backen und heizen und das auch noch besonders umweltfreundlich und effizient.

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