"Hätten Sie bei den Betonarbeiten im ersten Moment an energieeffizientes Bauen mit einem Hightech-Produkt oder an Beton-Architektur oder gedacht?"
Möglicherweise kommt auch Ihnen in Zusammenhang mit Beton nur das in den Sinn, was beim Hausbau jeder Bauherr kennt: Sauberkeitsschicht, Bodenplatte herstellen, Beton für Säulen, Balken, Roste und sonstige tragende Bauteile. Dazu Schalungen und Bewehrungsstahl.
Wenn es um die Betonarbeiten geht, denkt tatsächlich auch heute noch jeder durchschnittliche Bauherr zuerst einmal an das ganz gewöhnliche Baustoff-Gemisch aus Wasser, Zement und Zuschlagstoffen wie Sand oder Betonschotter.
Dass mit Beton aber heute viel mehr gemacht werden kann, scheint sich noch nicht überall herumgesprochen zu haben. Hier daher eine Auswahl an interessantem Beton-Wissen für Einfamilienhaus-Bauherren:
Weil sich aber die Betontechnologie immer weiter entwickelt und in viele Richtungen geforscht wird, können heute Betonprodukte angeboten und genutzt werden, an die vor einiger Zeit noch nicht einmal zu denken war.
Beton, der sich heute schon selbst verdichtet. Faserbetone für absolute Wasserdichtheit, Hochleistungsbeton oder lichtdurchlässiger Beton. Alles ist möglich...
Dabei geht es in diesem Zusammenhang nicht nur um die herausragenden Betoneigenschaften im konstruktiven Ingenieurbau wie dem Bau von Staudämmen, Brücken, Hochhäusern oder sonstigen mehr oder weniger spektakulären Bauwerken, sondern auch um den Einfamilienhausbau.
Wurden bisher im Zuge der Betonarbeiten beim Bau eines Einfamilienhauses nur "nackte und kalte" Betonbauteile hergestellt, um später möglichst dick mit Wärmedämmung eingepackt zu werden, geht es im modernen Hausbau heute darum, von der Speicherfähigkeit von massiven Baustoffen zu profitieren. Konkret ist von der sogenannten Bauteilaktivierung die Rede...
Dabei werden in den Fundamentplatten, Betondecken und Betonwänden Wasserleitungen eingelegt, über die dann der Beton beheizt und gekühlt werden kann. Die dafür benötigte Energie kann beispielsweise über Tiefensonden, Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen bezogen werden.
Der Beton nimmt dazu über die in seinem Inneren eingebauten und schlangenförmig verlegten Wasserrohrleitungen - ähnlich einer Fußbodenheizung - die gewünschte Temperatur auf und gibt sie langanhaltend und gleichmäßig an seine Umgebung ab.
Ohne jetzt im Detail auf die detaillierte Ausführung der Betonarbeiten einzugehen - Tatsache ist, dass bisher die Wände, Decken und Böden eines Gebäudes nur sehr selten energetisch genutzt wurden. Dabei hat die Bauteilaktivierung einen sehr wertvollen Zusatznutzen und spart auch Platz, weil Heizkörper und Klimaanlagen schlicht und einfach hinfällig sind.
HSB-TIPP: Die thermische Bauteilaktivierung ist optimal für den Massivhausbau in Passivhausqualität. Wenn Sie wirklich zukunftsweisend bauen wollen, sollten Sie sich einfach einmal über dieses Thema informieren.
Und weil wirklich gute Informationen übe die Möglichkeiten von privaten Bauherren bei den Betonarbeiten Mangelware sind, haben wir für Sie eine umfassende Broschüre "Planungsleitfaden Energiespeicher Beton" ausfindig gemacht, die Sie gleich hier völlig barrierefrei herunterladen können...
Diese empfehlenswerte PDF-Broschüre wurde im Rahmen des Forschungs- und Technologieprogramms "Haus der Zukunft" bzw. des Nachfolgeprojektes "Stadt der Zukunft" vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie herausgegeben - nicht zuletzt deshalb, weil Österreich auf diesem Gebiet zu einer der führenden Nationen geworden ist. FAZIT: Lesenswert.
Beton alleine weist im Bereich der Wärmedämmung keine besonderen Vorteile auf - das ist allgemein bekannt. Mit einer Wärmeleitfähigkeiten von λ = 2,1 [W/(mK)] ist Beton sogar ein schlechter Baustoff.
Trotzdem weisen Betonbauten eine vergleichsweise hohe Energieeffizienz auf, weil die Nachteile relativ einfach durch Wärmedämmverbundsysteme und mehrschalige Wandkonstruktionen wieder ausgeglichen werden.
Darüber hinaus können durch die Verwendung von Leichtzuschlägen wie Blähton, Schaumlava oder Bims hochwertige Leichtbetonwände als vorgefertigte Wandelemente hergestellt werden, die im besten Fall sogar ohne zusätzliche Wärmedämmung auskommen.
Das Bauen mit Beton ermöglicht auch sehr schlanke, massive Wandkonstruktionen, womit bei gleichen Außenabmessungen größere Nutzflächen erzielt werden können.
Gleichzeitig gestatten es zusätzliche, individuell festgelegte Dämmstoffdicken, jeden gewünschten Energiestandard zu realisieren - natürlich auch Niedrigstenergiehäuser oder Passivhäuser.
Die größte Bedeutung für die Energieeffizienz von Gebäuden liegt aber in der Wärmespeicherfähigkeit, weil solare Wärmegewinne in schweren Baustoffen wie Beton effizienter gespeichert werden können.
Dadurch haben Wände aus Beton den großen Vorteil, dass in den Sommermonaten alleine durch die Wärmespeicherfähigkeit die Innenraumtemperaturen ohne maschinelle Klimatisierung auf einen behaglichen Wett begrenzt werden.
Der interessanteste Aspekt für Bauherren, die nachhaltig bauen wollen: Die Kosten für ein Haus mit thermischer Bauteilaktivierung sind absolut vergleichbar mit der herkömmlichen Massivbauweise. Bei richtiger Planung und Ausführung fallen daher für ein Haus mit Bauteilaktivierung keine zusätzliche Kosten an.
Ja, Wände aus Beton sind energieeffizient, WENN alles richtig geplant und fehlerfrei ausgeführt wird.
Antwort kurz und bündig: JA. Hier einige Gründe ...
Falls Sie noch mehr detaillierte Informationen über den mit Zuschlagstoffen verklebten Baustoff Beton benötigen, wäre das Online-Lexikon der InformationsZentrum Beton GmbH ein guter Surftipp für Sie ...
Der empfehlenswerte Link für Sie zur Lexikon-Hauptseite. Von dort kommen Sie bequem zu allen Beton-Informationen.
Hier finden Sie einige ausgewählte Bücher, die zur Leistungsgruppe Beton - und Stahlbetonarbeiten passen. Die Links zu unserem Fachbücher-Partner öffnen sicherheitshalber ein neues Fenster.