Ein durchschnittliches Einfamilienhaus bauen und was damit gemeint ist

Ein durchschnittliches Einfamilienhaus bauen: Was damit konkret gemeint ist

"Alle auf dieser Website angegeben Preise beziehen sich auf den Neubau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses."

Erfahren Sie hier, was mit durchschnittlich konkret gemeint ist und welcher umfangreiche Leistungsumfang heute auch in einem "Durchschnittshaus" enthalten sein sollte.

Durchschnittlich sind nur Größe und Ausstattung

Bei der Festlegung von bestimmten Standards für zum Verkauf stehende Produkte geht es vor allem um die Vergleichbarkeit. Das trifft auch für den Hausbau zu. Hausangebote von allen möglichen Anbietern gelten daher im Wesentlichen immer für eine bestimmte Größe und eine bestimmte Ausstattung.

Nur so können die angebotenen Verkaufspreise für unterschiedliche Haustypen, Ausbaustufen oder Qualitäten nachvollziehbar begründet werden.

Dabei sollten Sie sich allerdings nicht von den in verführerischen Hochglanz-Prospekten abgebildeten Traumhäusern blenden lassen. Auch nicht von den Musterhäusern in den verschiedenen Musterhausparks.

Diese präsentierten Luxus-Varianten zeigen nämlich immer nur, was (gegen entsprechende Aufpreise) alles möglich ist. Die angegebenen Verkaufspreise hingegen gelten immer nur für die Standard-Varianten mit viel geringerem Leistungsumfang.

Standard als gängige Praxis im Verkauf

Dass speziell bei hochpreisigen Produkten (z.B. auch Autos) im Verkauf immer die besten Qualitäten präsentiert, gleichzeitig aber die Preise für Standard-Ausführungen angegeben werden, ist gängige Praxis.

Daher beziehen sich auch die auf dieser Website Haus-Selber-Bauen.com angegebenen Preise und Kosten auf ein ganz bestimmtes Haus - auf ein durchschnittliches Einfamilienhaus

Ein durchschnittliches Einfamilienhaus im Detail

Wichtig ist, dass Sie bei allen Angeboten auf die Unterschiede achten. Mit den hier angeführten Kriterien für ein durchschnittliches Einfamilienhaus bekommen Sie ein "Gefühl" dafür, beim Hausbau "üblich" ist, wie groß "normalerweise" gebaut wird und welche "Standard-Ausstattungen" im "Standard-Preis" enthalten sind.

Eigenschaften eines durchschnittlichen Einfamilienhauses

Bauweise / Baugrund

Größe

  • ca. 140 m² Wohnfläche, verteilt auf Erdgeschoß und Obergeschoß,
  • ca. 90 m² verbaute Fläche.

Grundriss

Ausstattung

*** Der bisher "durchschnittliche" Energie-Standard für ein Niedrigenergiehaus ist mittlerweile nicht mehr der anzustrebende Hausbau-Standard. Wer heute ein Einfamilienhaus bauen möchte, sollte sich daher für einen Niedrigstenergie- oder Passivhaus-Standard entscheiden.

Der tatsächliche Leistungsumfang für Ihr individuell geplantes Haus muss bei jedem Bauvorhaben mit einem detaillierten Leistungsverzeichnis festgelegt werden.

Das Leistungsverzeichnis benötigen Sie für Ihre Bauausschreibung. Das ist Ihre einzige Möglichkeit, um zu vergleichbaren Angeboten zu kommen.

Kosten für Passivhaus-Standard

Da die Anzahl der Passivhäuser ständig steigt, werden auch die Kosten für ein Passivhaus immer attraktiver. Ein nach dem Passivhaus-Standard geplantes und errichtetes ist daher heute nicht teurer als ein "herkömmliches" Haus.

  • Und wenn es bei einigen Anbietern doch Preisunterschiede gibt, liegen die Mehrkosten bei vielleicht 5 % bis 10 % der Gesamtbaukosten.

  • Diese allfälligen Mehrkosten werden sich durch die Einsparung bei den Heiz- und Betriebskosten nach nur wenigen Jahren zur Gänze amortisiert haben.

Nicht verwechseln: Passivhaus und Passivhaus-Standard

Nach dem Passivhaus-Standard gebaute Häuser müssen keine "echten" Passivhäuser sein.

Der Passivhaus-Standard gibt im Wesentlichen nämlich "nur" vor, welche bauphysikalischen Werte die einzelnen Bauteile haben müssen, um zu erreichen, dass die Wärme möglichst lange im Haus bleibt.

  • Die effizienteste Maßnahme beim Hausbau ist damit schlicht und einfach das Vermeiden von Wärmeverlusten.
  • Heißt in der Praxis: Luftdichte Bauweise und bestmögliche Dämmungen.

Das Erfüllen der bauphysikalischen Anforderungen an den Passivhaus-Standard alleine ist aber zu wenig. So gesehen könnte sogar auch ein Haus mit (nicht mehr zulässiger) Ölheizung und Vollwärmeschutz aus Styropor ein "Passivhaus" sein, was allerdings aus ökologischer Sicht keinen Sinn macht.

Bei einem echten Passivhaus geht es nämlich AUCH darum, die benötigte Energie in jeder Hinsicht nachhaltig und umweltfreundlich zu erzeugen - also emissionslos und flammenlos mit einer Komfortlüftung, die auf Wärmerückgewinnung basiert.

Nicht verwechseln: Verkaufspreise und Herstellungskosten

Wenn Sie ein Einfamilienhaus bauen oder bauen lassen wollen und gleichzeitig wissen möchten, wie viel alles höchstens kosten darf, müssen Sie nur die auf dieser Website veröffentlichten Herstellungskosten je m² mit der Wohnfläche eines beliebigen Einfamilienhauses multiplizieren.

  • Damit können Sie relativ einfach feststellen, ob der - von welchem Hausanbieter auch immer - angebotene Verkaufspreis im Rahmen eines "normalen" Hauses liegt oder ob es sich dabei um ein Angebot handelt, das mehr oder weniger stark von einem "durchschnittlichen Einfamilienhaus" abweicht.

Achten Sie vor allem aber immer auf den Unterschied zwischen den Verkaufspreisen und den Herstellungskosten.

  • Bei den von allen Hausanbietern angebotenen Preisen handelt es sich jedenfalls durchwegs um reine Verkaufspreise, die oft nicht wirklich viel mit den Herstellungskosten zu tun haben.
  • Diese Herstellungskosten sind jene Preise, die über eine professionelle Bauausschreibung erzielt werden können.

Starke Abweichungen vom Durchschnitt

Wird Ihr persönliches Traumhaus sehr stark von den auf dieser Seite beschriebenen Ausstattungsmerkmalen eines durchschnittlichen Einfamilienhauses abweichen, werden entsprechende Zu- oder Abschläge bei den Baukosten empfohlen.

  • Je nach Exklusivität der Ausstattung kann dabei mit einem Zuschlag von +10 % bis sogar +20 % gerechnet werden.
  • Sollte Ihr Haus in der Ausstattung wesentlich bescheidener geplant sein, könnten Sie die auf dieser Website veröffentlichten Baukosten um bis zu -10 % reduzieren.

Trotzdem sollten Sie auf einen derartigen Abschlag verzichten und die möglichen Einsparungen lieber als zusätzlichen "Sicherheitspolster" betrachten.

Bitte auch zu beachten

Ausgefallene oder extravagante Ausstattungen oder Architekturdetails können natürlich nicht durchschnittlich geschätzt werden. Spezielle Sonderausstattungen sind sehr individuell und hängen von Ihren jeweiligen Vorlieben oder Vorstellungen ab. Derartiges ist aber nicht der unmittelbare Sinn dieser Informations-Webseite.

  • Vielmehr geht es vor allem darum, dem Nutzer und damit auch Ihnen einen realistischen Überblick zu verschaffen, wie viel ein weitgehend normales, durchschnittliches Einfamilienhaus und die darin enthaltenen Bauetappen normalerweise kosten dürfen.

Da es allerdings auch bei einem durchschnittlichen Haus mitunter sogar große Preisunterschiede geben kann (z.B. aufgrund regionaler Besonderheiten), wurden alle Baukosten und Baukostenanteile auf den Bauetappen-Seiten auch in Prozent angegeben.

  • Damit können Sie bei Bedarf auch von höheren oder niedrigeren Hauskosten ausgehen und Ihre individuellen Berechnungen anstellen.

Nicht vergessen ...

Die tatsächlichen Kosten für Ihr geplantes Einfamilienhaus kann nur über eine Bauausschreibung in Erfahrung gebracht werden.

  • Dazu können Sie das vom Autor dieser Hausbau-Website entwickelte Muster-LV nutzen.

Mit dieser Ausschreibungs-Vorlage in Form einer speziellen Excel-Datei können Sie sogar selbst eine professionelle Bauausschreibung erstellen und mit den integrierten Detailpreisen gleichzeitig die möglichen Baukosten berechnen.

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