FAQ Baukostenindex, Baupreisindex und VPN-Index von Eurostat

Landkarte mit Flaggen, EU VPI Index

"Was die verschiedenen Index-Werte konkret bedeuten und welchen Einfluss Baukostenindex & Co auf die Hausbau-Preise haben können."

  • Sie finden hier auch die aktuellen Indexzahlen für die Umrechnung der im Hausbaukostenbuch und im Muster-LV angegebenen durchschnittlichen EU-Preise auf die für IHR Land gültigen Baupreise.

Alle auf dieser Website und damit auch im Hausbaukostenbuch sowie in allen Muster-LV-Versionen angegeben Preise sind EU-Durchschnittspreise, die mit der aktuellen Indexzahl auf die für Ihr Land gültigen Baupreis umgerechnet werden müssen.

Tatsächliche Baupreise

Unabhängig davon, ob sich durch irgendwo veröffentlichten Baukosten- oder Baupreisindex mehr oder weniger große Preisänderung bei Ihrer Richtwert-Kalkulation ergeben, muss Ihnen in jedem Fall immer Folgendes klar sein:

Die tatsächlichen Kosten und Baupreise für sämtliche Bau- und Handwerkerleistungen für Ihr individuelles Bauvorhaben können nur über eine professionelle Bauausschreibung in Erfahrung gebracht werden.

Ohne Wenn und Aber. Eine andere Möglichkeit, mit den für Sie besten Baupreisen zu bauen, gibt es nicht.

Die für den Hausbau relevanten Indexzahlen sind bei näherer Betrachtung daher gar nicht so wichtig wie oft angenommen. Trotzdem gibt es dazu immer wieder durchaus berechtigte Fragen, die hier beantwortet werden.

FAQ Indexzahlen
Antworten auf häufig gestellte Index-Fragen

Hier die wichtigsten Antworten auf häufig gestellte Fragen über die Aktualisierung und Veränderung der Baupreise auf Basis der veröffentlichten Index-Zahlen.

Welche Index-Zahlen sind 'richtig'?

Richtig sind vermutlich alle irgendwo veröffentlichten Index-Zahlen. Die Frage sollte allerdings lauten, ob die Index-Zahlen Auswirkungen auf IHR Bauvorhaben haben. Und hier kommt es meisten zu den ersten Missverständnissen. Warum?

  • Weil die Index-Zahlen keinen Aufschluss darüber geben, wie hoch die von den Bauunternehmen eingerechnete Gewinnspanne ist.

Aus den Index-Werten lässt sich also nicht ablesen, ob die von den Bauherren an die Bauunternehmen bezahlten Preise "im Rahmen" lagen oder eben nicht. Hier unten eine leicht verständliche Grafik, die veranschaulicht ...

  • wie sich die Baukosten zusammensetzen,
  • wie daraus die Baupreise für den Bauherrn werden und
  • wie dadurch der Verkaufspreis entsteht, den der Kunde schlussendlich zu bezahlen hat. (Rot markiert ist jeweils die Gewinnspanne)

Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.

Indexzahlen

Welche Preise werden auf dieser Website angegeben?

Alle auf dieser Website Haus-Selber-Bauen.com veröffentlichten Preise sind Endverbraucherpreise in Form von EU-Durchschnittspreisen einschließlich Mehrwertsteuer in Höhe des durchschnittlichen Mehrwertsteuersatzes (Normalsteuersatz) der EU-Mitgliedsländer.

  • Diese EU-Durchschnittspreise entsprechen dem von der EU veröffentlichten EU 27 VPN-Index = 100 (Vergleichende Preisniveaus).
  • In den EU-Durchschnittspreisen sind 21,5 % Mehrwertsteuer enthalten. Das ist der durchschnittliche (zwischen 17 % und 27 %) Mehrwertsteuersatz (Normalsteuersatz) der EU-Mitgliedsländer.

Was genau ist der EU 27 VPN-Index?

VPN ist die Abkürzung von Vergleichende Preisniveaus. Gemeint sind damit die vom Statistischen Amt der EU (Eurostat) veröffentlichten Index-Tabellen mit der sperrigen Bezeichnung Vergleichende Preisniveaus des Endverbrauchs der privaten Haushalte .

  • Die vergleichenden Preisniveaus geben Auskunft über die Kaufkraft der verschiedenen Länder.
  • Konkret wird damit jedes Jahr dokumentiert, wie viel etwas in den verschiedenen Ländern im Vergleich zum EU-Durchschnitt kostet.

Der von Eurostat veröffentlichte Vergleichswert wird von der EU für jedes Jahr mit "100" festgelegt. Z.B: EU 27 2021=100, 2022=100 , 2023=100 und so weiter und so fort. Dadurch ist es möglich, die Preisunterschiede der verschiedenen Länder in verschiedenen Jahren zu dokumentieren.

Der Einfachheit halber wird der EU-Vergleichswert auf dieser Website keinem bestimmten Jahr zugeordnet, sondern schlicht und einfach ganz neutral als VPN-Index = 100 bezeichnet.

Wie werden die Preise generell auf IHR Land umgerechnet?

Ausgangspunkt und Basis für alle Preisumrechnungen ist immer dieser  Index:

EU27 VPN-Index = 100

Wie die Umrechnung der Preise auf IHR Land erfolgt, zeigt das hier unten angeführte Muster-Beispiel für Deutschland.

Baukostenindex EU 28 Länder

EU 27 Länder

VPN-Index 100

Hauspreis: 233.600 €

Baukostenindex Deutschland

Deutschland

VPN-Index 108,9

Hauspreis: 254.390 €

Baukostenindex - Abweichung vom EU-Durchschnitt

Abweichung IHRER Baukosten in % von den EU-Durchschnittspreisen:

+ 8,9 %

Ergebnis Muster-Beispiel: Die Hausbaupreise in Deutschland sind aktuell um 8,9 % höher als die EU-Durchschnittspreise und damit auch um 8,9 % höher als die auf der Website angegeben Preise.

Wo veröffentlicht Eurostat den VPN-Index?

Die aktuellen Index-Zahlen für die Umrechnung der Website-Preise auf die für Ihr Land gültigen Baupreise werden auf der Website der EU-Kommission von Eurostat veröffentlicht. Die EU-Website mit der Tabelle "Vergleichende Preisniveaus" sieht so (ähnlich) aus:

Indexzahlen

Ganz rechts in der Tabelle sehen Sie das zuletzt hinzugefügte Jahr. Da die Indexzahlen für ein aktuelles Jahr erst frühestens 1 Jahr im Nachhinein veröffentlicht werden, gelten für das aktuelle Jahr daher immer die zuletzt auf der EU-Website veröffentlichten Indexwerte. Heißt konkret: 

  • Für 2023 gelten die Indexzahlen von 2022
  • Für 2024 gelten die Indexzahlen von 2023
  • Für 2025 gelten die Indexzahlen von 2024
  • und so weiter und so fort ...

Aktuelle Indexzahlen. Die aktuellen Indexzahlen für Ihr Land finden Sie auch auf dieser Website.

Um IHRE Indexzahl abzurufen, müssen Sie daher nicht unbedingt zur EU-Website von Eurostat wechseln.

Wann veröffentlicht Eurostat den VPN-Index?

Aufgrund der komplexen Datenerfassung und Berechnung der internationalen Kaufkraftparitäten erfolgt die Veröffentlichung der jeweils aktualisierten Index-Tabelle (EU27 VPN-Index =100) durch das Statistische Amt der EU (Eurostat) nur verzögert.

hausbaukostenbuch-eurostat-01-150x168.jpg

Konkret: Die Indexzahlen für das Vorjahr werden vorläufig etwa zur Jahreshälfte des Folgejahres veröffentlicht. Die endgültige Veröffentlichung erfolgt dann jeweils im Dezember.

Beispiel: Die Index-Tabelle für 2022 wurde vorläufig Ende Juni 2023 veröffentlicht. Die endgültige Veröffentlichung der Indexzahlen für 2022 erfolgte dann im Dezember 2023.

Bitte zu beachten: Die Baupreise in den jeweiligen Berichtszeiträumen können sich im Vergleich zu den übrigen Verbraucherpreisen unter Umständen auch überdurchschnittlich (in beide Richtungen) verändern.

Da sich diese Veränderungen aber nicht wesentlich auf IHR Bauvorhaben auswirken werden, können in IHREM aktuellen Baujahr problemlos auch die 1 Jahr "alten" Indexzahlen für Vergleichszwecke herangezogen werden.

  • Für das ganze Jahr 2023 sind daher beispielsweise die auf der Eurostat-Website für das Jahr 2022 angezeigten Indexzahlen gültig.
  • Im Jahr 2024 gelten dann die Indexzahlen für das Jahr 2023,
  • im Jahr 2025 die Zahlen für 2024,
  • im Jahr 2026 die Zahlen für 2025,
  • und so weiter und so fort ...

Veröffentlicht Eurostat nachträgliche Korrekturen des VPN-Index?

Ja. Obwohl der Zeitplan für die Veröffentlichung der Indexzahlen von der EU-Kommission weitgehend eingehalten wird, kann es trotzdem vorkommen, dass die Indexzahlen auch nachträglich noch von der EU-Kommission korrigiert werden.

  • Ausschlaggebend dafür dürften die von der EU vorgegebenen Länder-Budgets sein, welche von vielen Ländern aber oft nicht wirklich eingehalten werden.
  • Vor allem in sogenannten "Krisenzeiten" müssen daher immer wieder Anpassungen vorgenommen werden, die allerdings nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Fazit:

Die von der EU durch den VPN-Index veröffentlichten Indexzahlen "Vergleichende Preisniveaus" sind daher grundsätzlich am letzten Stand, können sich im Lauf der Zeit aber trotzdem noch minimal ändern, ohne dass diese Änderungen nennenswerte Auswirkungen auf die auf dieser Website angeführten Preise haben.

Welche Preise sind im Excel-eBook 'Hausbaukostenbuch' angegeben?

Im Hausbaukostenbuch sind wie auf der Website ebenfalls die EU-Durchschnittspreise einschließlich Mehrwertsteuer angegeben. Diese können durch Eingabe der aktuellen Indexzahl auf die für Ihr Land gültigen Endverbraucherpreise umgerechnet werden.

Voreingestellt ist die Indexzahl 100,00. Mit dieser Indexzahl werden die EU-Durchschnittspreise angezeigt.

Wie werden die Preise im Hausbaukostenbuch umgerechnet?

Die Umrechnung der im Hausbaukostenbuch angezeigten EU-Durchschnittspreise erfolgt durch Eingabe der für Ihr Land gültigen Indexzahl.

  • Das Eingabefeld befindet sich auf der ersten Seite der Excel-Datei.
  • Direkt über dem Eingabefeld finden Sie alle Informationen über Ihre Indexzahl. 
Indexzahlen

Welche Preise sind im Excel-eBook 'Muster-LV' angegeben?

In allen Muster-LV-Versionen sind im Wesentlichen die gleichen Preise wie auf der Website angegeben - also ebenfalls die EU-Durchschnittspreise.

Einziger Unterschied: Im Muster-LV sind alle Preise als Nettopreise angegeben. Die für IHR Land gültige Mehrwertsteuer wird in der Excel-Datei erst zum Schluss in der Kosten-Zusammenstellung zur Nettosumme hinzugefügt.

Wie werden die Preise im Muster-LV umgerechnet?

Die Umrechnung der im Muster-LV angezeigten EU-Durchschnitts-Nettopreise erfolgt durch Eingabe der für Ihr Land gültigen Indexzahl sowie des für Ihr Land gültigen Mehrwertsteuersatzes.

  • Die Eingabefelder befinden sich auf der zweiten Seite der Excel-Datei im Arbeitsblatt "Auswahl-LV".
Indexzahlen

Der automatisch berechnete Endverbraucherpreis einschließlich Mehrwertsteuer wird in allen Muster-LV-Versionen (nur) in der Kosten-Zusammenstellung auf der letzten Seite der Excel-Datei angezeigt.

Welche Preisbasis gilt für die hier veröffentlichten Preise?

Die auf dieser Website angegebenen Preise werden regelmäßig auf Aktualität überprüft und bei Bedarf veränderten Gegebenheiten angepasst.

Bei der zuletzt durchgeführten Überprüfung wurden die Preise stichprobenartig mit den aktuellen Vergabepreisen verglichen. Ergebnis: Die Preise sind aktuell.

Preisbasis ist daher:

Bitte beachten: Im Gegensatz zur Preisbasis gibt es auch eine Preisgrundlage. Damit wird ausgedrückt, unter welchen Umständen die Preise gelten.

Wann werden die Preise auf der Website aktualisiert?

Grundsätzlich können die auf der Website veröffentlichten Preise jederzeit als Richtwerte zur Ermittlung der Baukosten für die Errichtung eines Einfamilienhauses herangezogen werden.

  • Da sich die Baukosten über die Jahre aufgrund mehrerer Einflussfaktoren mehr oder weniger stark verändern können, werden diese jährlich umfassend auf ihre Aktualität überprüft.

  • Derzeit ist allerdings keine Änderung der auf der Website und in den Excel-eBooks angegebenen Preise erforderlich.

Die Preisentwicklung wird aber auch in den nächsten Jahren im Hinblick auf die in der Praxis erzielbaren Vergabepreise genau beobachtet. Wenn nötig, werden dann die Preise bei Bedarf aktualisiert.

Wie lang sind die angegebenen Preise gültig?

Die auf dieser Website angegebenen Preise werden neben laufenden Kontrollen jährlich einer umfassenden Überprüfung unterzogen und bei Bedarf aktualisiert. Konkret bedeutet das:

Die auf der Website angeführten Preise sind mindestens 1 Jahr lang gültig, in der Praxis jedoch sogar bis zu 3 Jahre.

Grundsätzlich gilt: Die tatsächlichen Baupreis für individuelle Bauvorhaben können nur über eine Bauausschreibung in Erfahrung gebracht werden. Das dazu benötigte Leistungsverzeichnis können Sie auch selbst erstellen.

Darüber hinaus sind die (erzielbaren) Preise gerade im privaten Hausbau immer von vielen individuellen Faktoren abhängig. Beispielsweise...

  • von der Bonität des Auftraggebers,
  • vom Auftragsvolumen,
  • vom Zeitpunkt der Auftragsvergabe,
  • vom Zeitraum der Baudurchführung und
  • von vielen anderen "Umständen", die eine mehr oder weniger starke Auswirkung auf die tatsächlichen Preise haben können.

Was genau ist der Baukostenindex?

Der Baukostenindex (BKI) verfolgt monatlich die Entwicklung der vom Bauunternehmer (Baumeister, Professionisten) zu tragenden Kosten für Material und Lohn im Rahmen der Ausführung des Bauvorhabens.

Konkret bedeutet das: Durch die monatliche Erfassung und Beobachtung der Preisentwicklungen der im Bauprozess eingesetzten repräsentativen Produktionsfaktoren kann festgestellt werden, wie sich die Material- und Lohnkosten für die Bauunternehmen im Laufe der Zeit verändern.

Was genau ist der der Baupreisindex und was sagt dieser aus?

Der Baupreisindex (BPI) gibt quartalsweise die Entwicklung der Marktpreise für repräsentative Bauleistungen wider.

  • Dazu werden von Bauherren an die Bauunternehmer zu zahlende Endabnehmerpreise für die Erbringung von repräsentativen Bauleistungen beobachtet.
  • Im Gegensatz zum Baukostenindex zeigt der Baupreisindex durch die quartalsweise Beobachtung von Marktpreisen die Entwicklung der von den Bauherren für die Bauarbeiten zu zahlenden Preise entsprechend der aktuellen Situation in der Bauwirtschaft.

Dieser Index berücksichtigt dabei nicht nur die Kostenentwicklung der im Bauprozess eingesetzten Produktionsfaktoren wie zum Beispiel Material-, Lohn-, Transport- oder Energiekosten, sondern auch Veränderungen der Produktivität oder der Gewinnspanne der Bauunternehmen.

Wie wirkt sich ein höherer Baukostenindex auf Ihr Bauvorhaben aus?

Normalerweise nicht wesentlich.

Würde sich ein geänderter Baukostenindex auf Ihr Bauvorhaben nachteilig auswirken, müsste das im Umkehrschluss nämlich auch bedeuten, dass der wirtschaftliche Erfolg eines Bauvorhabens von irgendwelchen Index-Zahlen abhängig ist - was allerdings nur sehr bedingt bis gar nicht zutrifft.

Der Erfolg (nicht nur) eines privaten Bauvorhabens ist vielmehr immer noch davon abhängig, wie professionell ein Bauprojekt abgewickelt wird.

Um keine unnötige Verwirrung zu stiften, wird hier bewusst darauf verzichtet, die tatsächlichen Preisentwicklungen bzw. die Veränderung der Baupreise im Verlauf der Jahre detailliert darzustellen.

Sie dürfen aber mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass bei der Veröffentlichung der auf dieser Website angegebene Preise immer auch der aktuelle Baukostenindex berücksichtigt wurde und damit in den Preisen eingerechnet ist.

Was tun gegen steigende Materialpreise?

Grundsätzlich gilt: Der beste Schutz vor ungewissen Baukosten, außergewöhnlich hohen Preisänderungen oder steigenden Materialpreisen ist eine Bauausschreibung. Dazu brauchen Sie ein detailliertes Leistungsverzeichnis.

  • Ohne Bauausschreibung ist immer nur alles reine Spekulation.

Natürlich müssen Sie damit rechnen, dass höhere Materialpreise auch bei Ihrem Bauvorhaben zu höheren Gesamtbaukosten führen können. Ohne Kenntnis des genauen Leistungsumfanges können die konkreten Auswirkungen aber nicht seriös beurteilt werden. 

Mit einem selbst erstellten Leistungsverzeichnis haben Sie aber in jedem Fall die Möglichkeit, die Kosten für Ihr Bauvorhaben zu optimieren. Einige Beispiele:

  • Steigende Holzpreise wirken sich am stärksten auf Holzhäuser oder auf Fertighäuser aus Holz aus. 
  • Aus Ziegeln gemauerte Häuser oder Ziegelmassiv-Fertighäuser sind von Holzpreisen unabhängig.
  • Hohe Holzpreise wirken sich am stärksten aus, wenn Sie Angebote für den Dachstuhl direkt von reinen Holzbaubetrieben einholen.
  • Günstigere Preise bekommen Sie von einem Generalunternehmer, weil dieser höhere Kosten auf alle Gewerke verteilen kann.
  • Steigende Stahlpreise wirken sich bei einem Einfamilienhaus am stärksten beim Bau eines wasserdichten Kellers aus. 
  • Mit dem Verzicht auf einen Keller werden nicht nur die Kosten für den Baustahl reduziert, vielmehr wird das gesamte Bauvorhaben günstiger.

Die beste Maßnahme zur Reduktion der Baukosten?

  • Entscheiden Sie sich für Standard-Ausstattungen. Wenn überhaupt erforderlich, können Sie bessere Qualitäten auch noch in einigen Jahren anschaffen.
  • Bauen Sie mit einem Generalunternehmer (GU). Damit bekommen Sie alles aus einer Hand. Sie haben kein Mängelrisiko, weil der GU für die fachgerechte Durchführung aller Bau- und Handwerkerleistungen haftet.
  • Vergeben Sie den Bauauftrag an den Generalunternehmer als Pauschalvertrag zum Festpreis. Damit haben Sie kein Kostenrisiko.
  • Lassen Sie sich nicht von kurzfristig gestiegenen Materialpreisen für einzelne Gewerke verunsichern. Die Auswirkungen auf die Gesamtbaukosten werden sich in Grenzen halten.
  • Bedenken Sie, dass bei allfälligen Diskussionen um alle möglichen Baupreise und die damit verbundenen Teuerungen nur sehr selten über die Gewinnspannen der Firmen diskutiert wird.
  • Führen Sie erfolgreiche Auftrags- und Preisverhandlungen. Konzentrieren Sie sich dabei auf Naturalrabatte in Form von kostenlosen Zusatzleistungen. 
  • Bei realistisch erzielbaren Nachlässen (in Form von Naturalrabatten) von zehn bis fünfzehn Prozent sind vermeintliche Preiserhöhungen von zehn Prozent leicht verkraftbar

Später bauen und auf günstigere Baupreise hoffen?

  • Der Hausbau wird in den nächsten Jahren nicht günstiger. Auch dann nicht, wenn sich kurzfristig gestiegene Materialpreise wieder auf einem "normalen" Preisniveau einpendeln. Warum? Weil Firmen nur selten Einsparungen beim Einkauf an Kunden weitergeben. 
  • Bauen Sie daher dann, wenn Sie sich den Hausbau leisten können. Also dann, wenn Ihr monatliches Nettoeinkommen ausreicht, um die monatlichen Kreditkosten langfristig bedienen zu können. 
  • Höhere oder niedrigere Baupreise dürfen nicht das entscheidende Kriterium für Ihre Investition in Ihr eigenes Haus sein.

Aktuelle Indexzahlen zur Umrechnung auf die für IHR Land gültigen Baupreise

Das sind die aktuellen Index-Werte, die in den Excel-Dateien einzugeben sind, um das  Hausbaukostenbuch oder Muster-LV für alle Gewerke in die jeweils aktuellste Version für IHR Land umzuwandeln

108,9
110,0
174,3
114,8
57,6
58,7
72,2
91,1
87,4
144,5
96,5
94,6
126,5
110,1
88,0
66,9
146,4
159,0
100,2
112,1
78,3
136,8
83,4
51,0
87,6
60,4
116,7
142,9
61,5
89,9
57,8
124,1
90,5
91,8
40,0
130,2
133,1

Kalkulations-Empfehlung

  INDEXZAHL UM 15 ERHÖHEN 

  • Außergewöhnlich hohe Teuerungsraten bei verschiedenen Materialpreisen werden sich früher oder später auch auf die Hausbau-Preise auswirken. Rechnen Sie daher aktuell sicherheitshalber mit Mehrkosten in Höhe von 10 bis 15 Prozent der Gesamtbaukosten
  • Da in den verschiedenen Indexzahlen keine Vorhersagen für die Zukunft eingerechnet sind, sollten Sie die für Ihr Land gültige Indexzahl sicherheitshalber etwa um 15 Prozentpunkte erhöhen.
  • Beispiel: Wenn der aktuelle VPI-Index für Deutschland aktuell bei 108,9 liegt, geben Sie in den Excel-Kalkulations-Vorlagen "Hausbaukostenbuch" und "Muster-LV-Versionen" einen um ca. 15 höheren Wert ein. Konkret:

Indexzahl für IHR Land + 15 = IHRE Indexzahl
(z.B. 108,9 + 15 = 123,9)

Wie hoch die Mehrkosten in Ihrem Fall tatsächlich ausfallen, können Sie nur über eine Bauausschreibung in Erfahrung bringen.

Die Bauausschreibung auf Basis des von Ihnen erstellten detaillierten Leistungsverzeichnisses ist auch für Sie die einzige Möglichkeit, vergleichbare Angebote zu bekommen. Alles andere ist reine Spekulation.

Gültigkeit

Neue Indexzahlen für ein aktuelles Jahr werden immer erst frühestens 1 Jahr im Nachhinein veröffentlicht. Für das aktuelle Jahr gelten daher immer die zuletzt auf der EU-Website veröffentlichten Indexwerte. Heißt konkret: 

  • Für 2023 gelten die Indexzahlen von 2022
  • Für 2024 gelten die Indexzahlen von 2023
  • und so weiter und so fort ...

Aktualisierung

Die Indexzahlen auf dieser Downloadseite wurden zuletzt aktualisiert am 20.07.2023. Die Indexzahlen auf der EU-Website weichen möglicherweise von diesen Werten ab.

Kontrolle Website-Preise

Wiederkehrende Kontrolle durch den Website-Autor vom 20.07.2023: 

Die auf der HSB-Website veröffentlichten Baupreise sind auch weiterhin weitgehend aktuell.

  • Nur bei einzelnen Leistungsgruppen bzw. Leistungspositionen kann es durch überhöhte Materialpreise zu höheren Angebotspreisen kommen.

  • Die aktuellen Teuerungen haben daher (noch) keine gravierenden Auswirkungen auf die für Ihr Land gültige Indexzahl.

  • Ob durch die außergewöhnlichen Teuerungen der Jahre 2022 und 2023 die auf der Website veröffentlichten Baupreise angepasst werden müssen, ist noch fraglich. Bis dahin genügt es, die für Ihr Land gültige Indexzahl wie weiter oben angeführt um 15 Prozentpunkte zu erhöhen.

  • Vorschau: Da es durch die (auch vom Website-Autor) schon im Jahr 2022 vorhergesagten (teilweise massiven) Rückgänge bei den Bauaufträgen in der Bauwirtschaft in nächster Zeit wahrscheinlich zu einer Reduktion der Baupreise kommen wird, werden die aktuellen Website-Preise vorerst sicherheitshalber nicht geändert.

  • Aktuelle Ausschreibungsergebnisse (GU-Bau) der letzten Monate zeigen, dass die auf der Website veröffentlichten Baupreise trotz der Teuerungen nach wie vor (nur) über einer professionelle Bauausschreibung zu erzielen sind

Sie können die auf der EU-Website Eurostat veröffentlichten Indexzahlen auch über diesen Direktlink abrufen. (Link öffnet neues Fenster)

Sind die Indexzahlen auch für die Schweiz aktuell?

Baukostenindex Schweiz

Kurz und bündige Antwort: JA. Allerdings muss ein "Ausgleich" für den niedrigeren Mehrwertsteuersatz in der Schweiz vorgenommen werden.

Da der Mehrwertsteuersatz der Schweiz mit 7,7% deutlich unter dem EU-Durchschnitt liegt, muss bei den auf der Website veröffentlichten Preisen zum Ausgleich der von der EU veröffentlichte Index-Wert entsprechend reduziert werden. In der Praxis bedeutet das:

Der aktuelle Index für die Schweiz beträgt 174,3. Die auf der Website angegebenen Preise müssten daher zuerst um 74,3 % erhöht und dann wieder um die erhöhte Differenz bei der Mehrwertsteuer reduziert werden. Die Differenz zwischen dem Mehrwertsteuer EU-Durchschnitt (21,5 %) und der Schweizer Mehrwertsteuer (7,7 %) beträgt 13,8 %.

  • Um das Umrechnen meiner Preise für die Bauherren aus der Schweiz zu vereinfachen, kann daher die Indexzahl für die Schweiz von 174,3 auf 160,5 reduziert werden (175,3 - 13,8 = 160,5) das sind gerundet 160,0.

 KONKRET:  Für Bauherren aus der Schweiz ist es ausreichend, wenn alle auf der Website veröffentlichten Preise um 60 % erhöht werden. Damit sind dann die Unterschiede bei der Mehrwertsteuer ausgeglichen. Mathematisch stimmt das zwar nicht ganz genau - hier muss aber auch niemand übergenau sein.

Noch Fragen zum Baukostenindex? Oder noch andere Unklarheiten?

Einfach fragen oder von Antworten lernen. Mit dem kostenlosen Hausbau FAQ-Service steht Ihnen hier eine Serviceleistung zur Verfügung, die Sie jederzeit in Anspruch nehmen und zu Ihrem Vorteil nutzen können.

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