Als weiße Wanne wird ein Keller bezeichnet, der auch ohne Außenabdichtung dicht ist - und eigentlich ist das genau das, was jeder Bauherr, der sich dazu entschieden hat, einen Keller bauen zu lassen, auch bekommen möchte. Damit es zu keinen bösen Überraschungen kommt, muss allerdings ganz genau darauf geachtet werden, was im Kellerangebot steht.
In fast jedem Angebot für den Bau des Kellers kommt jedenfalls in irgendeine Form das Wort "dicht" vor. Entweder wird ein Dichtbetonkeller angeboten, eine dichte Wanne oder es wird beschrieben, dass die Ausführung des Kellers mit Dichtbeton erfolgt.
Und weil die meisten Bauherren davon ausgehen, dass mit dicht auch tatsächlich dicht gemeint ist, kommt es bei vielen Bauvorhaben zu Missverständnissen - und später zu undichten Kellern.
Tatsache ist, dass kaum ein Keller, der einen dieser eigentlich vielsagenden Dicht-Begriffe enthält, tatsächlich eine echte weiße Wanne ist. Bei einem fachgerechten Kellerbauwerk geht es nämlich nicht nur darum, Beton in eine Schalung zu gießen. Um einen zuverlässig und dauerhaft dichten Keller zu erreichen, müssen vielmehr technische Richtlinien eingehalten werden.
Alle Verordnungen und Richtlinien zusammen helfen in der Praxis aber nichts, wenn in einem Dichtbetonkeller die Durchdringungen von Installationsleitungen oder Schächten nicht fachgerecht abgedichtet werden. Vor allem im Stauwasserbereich sollten daher für die professionelle Abdichtung ausschließlich Qualitätsprodukte verwendet werden.
FAZIT: Zuverlässig und dauerhaft dicht ist auch eine weiße Wanne nur dann, WENN alles fachgerecht ausgeführt.
Wenn Sie wissen, worauf es bei der Herstellung eines dauerhaft dichten Kellers im Wesentlichen ankommt, können Sie aus den Angeboten der verschiedenen Baufirmen auch selbst herauslesen, ob bei Ihrem Bauvorhaben eine echte weiße Wanne angeboten wurde oder nur ein Keller mit Dichtbeton.
ACHTUNG! Sollten Sie unsicher sein, was bei Ihrem Bauvorhaben angeboten wurde, einfach rechtzeitig die Hilfe eines unabhängigen Bauberaters in Anspruch nehmen. Hier die wichtigsten Richtlinien und Grundlagen...
Mit dem Bau einer weißen Wanne sind die Kellerwände wasserundurchlässig, also dicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Wände auch gegen Wasserdampf dicht sind. Sofern der Keller nicht beheizt wird und die Betoninnenflächen offen bleiben, spielt das keine Rolle. In diesem Fall kann das Wasser entweichen und verdunstet.
Anders ist die Sache bei einem beheizten Keller. Obwohl die Kellerwände einer weißen Wanne grundsätzlich auch ohne zusätzliche Außenabdichtung dicht sind, muss in diesem Fall außen eine Dampfbremse angebracht werden. In der Praxis ist das beispielsweise eine Bitumenbeschichtung wie bei einer schwarzen Wanne.
Und dass auf die Kelleraußenwände in jedem Fall außenseitig eine möglichst dicke Perimeterdämmung aufgebracht werden sollte, gebietet alleine schon der Hausverstand. Wird nämlich auf diese Wärmedämmung verzichtet, weil der Keller vorerst nur ein unbeheizter Lagerkeller sein soll, kann diese Dämmung später bei einer eventuellen Änderung der Nutzung nicht mehr nachträglich eingebaut werden - zumindest nicht außen.
Normalerweise werden die Kellerwände mit einer durchgehenden zweilagigen Stahlbewehrung ausgeführt - also mit Baustahlgitter bewehrt. Als Alternative dazu kann aber auch Stahlfaserbeton verwendet werden. Bei diesem Spezialbeton werden zur Verhinderung einer Rissbildung und zur Lastverteilung im Material schon im Betonwerk feine Stahlfasern eingearbeitet.
Allerdings benötigt auch ein mit Stahlfaserbeton hergestellter Keller zusätzlich eine herkömmliche Stahlbewehrung - nämlich im Bereich der Ecken und Fenster und vor allem auch überall dort, wo besondere Belastungen zu erwarten sind. Wo genau diese höheren Belastungen auftreten können, ergibt sich aus der statischen Berechnung.
Neben der geringeren Risseanfälligkeit kostet ein mit Stahlfaserbeton hergestellte Keller auch weniger als ein bewehrte Keller, weil die Arbeits- und Materialkosten für die herkömmliche Mattenbewehrung weitgehend entfällt. Trotzdem wird der Preisvorteil nicht von jedem Anbieter auch an den Bauherrn weitergegeben, und das ist meistens sogar begründet.
Ein Keller aus Stahlfaserbeton ist nämlich in jedem Fall eine Sonderkonstruktion, die gesondert berechnet und vereinbart werden muss. Am besten von der anbietenden Kellerbaufirma oder vom Bauunternehmen entsprechend beraten lassen. Und bei Unklarheiten oder im Zweifelsfall Ihre Angebote am besten von einem unabhängigen Baufachmann bewerten und beurteilen lassen...
Bei Betonhohlwänden bzw. Elementbetonwänden handelt es sich um eine hohle Betonfertigteilwand, deren Betonschale aus zwei dünnen Betonwänden besteht, die durch eine Bewehrung verbunden sind.
Diese Betonfertigteilwände werden im Betonfertigteilwerk vorgefertigt, mit LKW's auf die Baustelle transportiert, mit einem Kran abgeladen und versetzt und am Ende mit Ortbeton befüllt. Eigentlich ein praktische Sache, weil dadurch zur Gänze auf die Kellerschalung verzichtet werden kann.
Für den Bau eines Dichtbetonkellers ist die Bauweise mit Betonhohlwänden zwar grundsätzlich zugelassen - und bei entsprechender Ausführung sollte das Ergebnis auch eine tatsächlich dichte, weiße Wanne sein. Meistens leider nur in der Theorie. In der Praxis ist diese Bauweise aber sehr anfällig für Fehler.
Wo die Schwachstellen liegen...
Zusammengefasst kann die Bauweise mit Elementbetonwänden daher nur für eine schwarze Wanne empfohlen werden, aufgrund der Fehleranfälligkeit aber nicht für eine weiße Wanne.
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